Ein Kommentar von Jens Meyer-Odewald

Hut ab vor privater Initiative und den Veranstaltern des Derbys in Klein Flottbek: Erneut stellten sie ein ebenso perfekt wie liebevoll organisiertes Turnier auf die Beine. Die Begeisterung des Publikums war verdienter Lohn. Das Fernsehen berichtete insgesamt acht Stunden live und half so, Hamburgs Ruf als Pferdehauptstadt zu nähren. Hoffentlich glückt das auch dem mit der Fußball-WM konkurrierenden Galoppderby in gut einem Monat. Bei aller Freude über ein gelungenes Ereignis dürfen die Worte des Sportsenators Michael Neumann während seines Besuchs im Derbypark nicht verhallen. In Anbetracht maroder Tribünen dachte der SPD-Politiker laut über ein Hamburger Zentrum für alle vier Pferdesportsparten nach. Mit Blick auf seit drei Jahren ergebnisloser Bemühungen machte er auch klar, dass eine Einigung des Quartetts Voraussetzung für außerordentliches Engagement der Stadt wäre.

Bis zu einer richtig großen Lösung ist es noch ein weiter Weg. Und ob die Traber, deren Pachtvertrag in Bahrenfeld just um drei Jahre verlängert wurde, einen solchen Schulterschluss wirklich wollen, darf bezweifelt werden. Auch ist es kaum denkbar, dass die Spring- und Dressurreiter ihre Heimat Flottbek verlassen könnten und wollten und sollten.

Ausschließlich auf Olympische Sommerspiele und den vermeintlichen Geldsegen zu warten, wäre ein fataler Fehler. In Horn wie Klein Flottbek muss dringend etwas passieren, um sportlich oben zu bleiben. Durch den Verkauf der Trabrennbahn erwirtschaftetes Staatsgeld wird es nach aktuellem Stand vor 2017 nicht geben. Wenn überhaupt.