Hamburg. Kathleen Keller stand nach ihrem persönlichen „Triple“ an einem Sektstand im Derbypark und nippte an einem Gläschen. Die 24 Jahre alte Dressurreiterin aus der Lüneburger Heide gewann souverän zum dritten Mal das U25-Derby mit Pferdewechsel vor Anna-Lena Kracht und Caroline Wilm. „Bestes Pferd“ wurde ihr Dycos D’Or. „Ich bin superzufrieden“, sagte Keller und lächelte. „Auch weil ich im Grand Prix Special Vierte wurde – als erfolgreichste Deutsche.“

In dieser Konkurrenz war die Tochter von Reitmeister Dolf-Dietram Keller mit ihrem Wonder durchs Viereck geritten, mit dem sie 2011 als bisher jüngste Siegerin in die Derbygeschichte einging. „Wondi war wieder mal große Klasse“, sagte sie. Im Kampf um das „Blaue Band“ im 56. Dressur-Derby war Kathleen Keller als Qualifikations-Achte diesmal nicht im Dreier-Finale mit Pferdewechsel dabei, erstmals seit 1955 war gar kein Deutscher vertreten.

Dort triumphierte der Däne Lars Petersen, der sich schon in der Kür durchgesetzt hatte; gefolgt von Landsfrau Mikala Münter Gundersen und Grand-Prix-Special-Gewinnerin Minna Telde aus Schweden auf Platz drei. Petersen sammelte mit seinem Wallach Willano, Münter Gundersens Capri und Teldes Deinhardt 3694 Punkte. „Bestes Pferd“ wurde Capri.

Und dann gab es noch den Abschied der „Grande Dame der deutschen Dressur“: Karin Rehbein aus Grönwohld in Schleswig-Holstein ritt im Alter von 65 Jahren auf World Idol ihr letztes Deut- sches Derby. Sie bleibt die Rekordsiegerin mit fünf „Blauen Bändern“. „Irgendwann muss ja mal Schluss sein“, sagte Rehbein, die nach eigener Schätzung etwa 30-mal an dem Klassiker teilgenommen hat. „Das hier war immer ein Stück alte Heimat“, sagte die in Flottbek aufgewachsene Reiterin.

Zum Abschluss ihrer Karriere wurde sie noch zweimal Sechste in der Ausscheidung zum Derby und im Grand Prix Special. „Ich hätte mir kein schöneres Ende vorstellen können“, meinte die Reiterruheständlerin. Auf der Videoleinwand im Stadion liefen Bilder von ihr und ihrem legendären Donnerhall, mit dem sie einst zweimal Team-Gold bei Weltreiterspielen gewann. Kathleen Keller meinte: „Karin hinterlässt ein tolles Stück Dressurgeschichte.“