Hamburger Olympiasieger verteidigt mit dem Deutschlandachter den Titel

Belgrad. Am Ende gingen wieder alle auf den Kleinsten los, und Martin Sauer versuchte erst gar nicht, seinem Schicksal zu entgehen. Der Steuermann des Deutschlandachters kennt das ja: Nach großen Siegen wird es nass. Und so ließ die Crew um den Hamburger Eric Johannesen vom RC Bergedorf nach dem EM-Sieg Sauer in hohem Bogen in den Belgrader Save-See fliegen. In 5:33,95 Minuten hatte der Olympiasieger seinen Titel erfolgreich vor Russland (5:34,99) sowie Weltmeister Großbritannien (5:35,56) verteidigt und sich damit für die knappe WM-Niederlage vor neun Monaten revanchiert.

„Gerade weil wir drei Neue eingebaut haben, ist es ein Riesenerfolg“, sagte Bundestrainer Ralf Holtmeyer. „Die Überseenationen haben noch gefehlt, in der Regel haben aber die europäischen Spitzenmannschaften ihr Niveau.“

Zwar holte der Achter mit dem neuen Schlagmann Felix Drahotta (Leverkusen) die einzige Goldmedaille für den DRV, doch vier Silber- und vier Bronzemedaillen in den 14 olympischen Klassen lassen auf eine erfolgreiche WM in Amsterdam (24. bis 31. August) hoffen.

„Das war ein sehr guter Auftakt in die Saison, auch wenn wir uns ein, zwei Siegleistungen mehr erwünscht hätten. Wir haben uns aber in der Breite verbessert“, sagte der Hamburger Chefbundestrainer Marcus Schwarzrock angesichts von Finalteilnahmen in allen Klassen. Seinen Platz in der erweiterten Weltelite behauptete der 37 Jahre alte Marcel Hacker aus Magdeburg, der hinter dem tschechischen Weltmeister Ondrej Synek Rang zwei belegte. Weiteres Silber erkämpften sich die beiden leichten Doppelzweier und der Frauen-Doppelvierer. Zudem gewannen der Männer-Doppelzweier, Zweier ohne Steuermann, Männer-Doppelvierer und Frauenachter Bronze.

Die weiteren Hamburger Teilnehmer verpassten eine Medaille. Lars Wichert vom RC Allemannia kam im neu formierten Leichtgewichtsvierer ohne Steuermann auf den fünften Platz, hatte im Ziel allerdings fast elf Sekunden Rückstand auf die siegreichen Dänen. Im nicht olympischen Leichtgewichtszweier gelang Wicherts Clubkollegen Torben Neumann/Can Temel als Fünfte ein guter Einstand. Den Titel gewannen die Schweizer Simon Niepmann/Lucas Tramer (Schweiz).