Das Beachvolleyballturnier im Harburger Binnenhafen litt nur sportlich unter zahlreichen Ausfällen

Hamburg. Wetter gut – Beachvolleyball gut. Niemand weiß es besser als Frank Mackerodt, der Veranstalter der deutschen Tour, wie weit der Erfolg der nationalen Strandserie von den äußeren Bedingungen abhängt. Da am Sonnabend den ganzen Tag die Sonne schien und am Sonntag nur ein paar Tropfen Regen vom bedeckten Himmel fielen, durfte er nach dem zweiten SuperCup auf der Harburger Schloßinsel halbwegs zufrieden lächeln: „Wir hatten mit 26.000 Besuchern weit mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr und die Sponsoren haben sich über den regen Zulauf bei ihren Mitmachangeboten gefreut. So kann es weitergehen.“

Geht es wohl nicht. Ob das Turnier am Harburger Binnenhafen eine Zukunft hat, ist ungewiss. Das rund drei Hektar große städtische Gelände steht zum Verkauf, die Beachvolleyballer müssen sich nach dem Rathausmarkt, der HafenCity und jetzt Harburg auf die Suche nach einem neuen Standort in Hamburg machen. Mackerodt wollte schon 2013 im Stadtpark aufschlagen, weil dort aber nach dem Kirchentag im Mai der Rasen drei Monate lang geschont werden musste, wich er auf Anraten des Sportamtes nach Harburg aus.

„Der Stadtpark wäre eine Option, vor allem weil es hier Beachvolleyballfelder gibt, die wir gut als Nebencourts für das Turnier nutzen könnten“, sagt Mackerodt. Das würde ganz nebenbei ein paar Euro Aufbaukosten sparen.

Sportlich hatte der mit 40.000 Euro dotierte SuperCup diesmal einige Aussetzer, was die Partystimmung allerdings kaum trübte. Nach der Absage der Weltranglistenersten Laura Ludwig/Kira Walkenhorst (HSV) verabschiedeten sich auch die deutschen Meister Markus Böckermann/Mischa Urbatzka (FC St. Pauli) vorzeitig aus dem Wettbewerb. Böckermann zog sich im ersten Satz gegen das Hamburger Junioren-Nationalteam Lorenz Schümann/Dominik Stork eine Rückenverletzung zu, als er nach einem Block unglücklich im Sand landete. Bei zwei medizinischen Behandlungspausen konnte die Muskelblockade nicht gelöst werden, was Böckermann im dritten Durchgang zur Aufgabe zwang. Zur Europameisterschaft nach Sardinien wollen Böckermann/Urbatzka dennoch diese Woche fliegen. Ludwig/Walkenhorst sowieso. Die beiden trainierten nach Walkenhorsts schmerzhaften Rückenproblemen am Wochenende schon wieder eifrig am Olympiastützpunkt am Dulsbergbad und schrieben am Sonntag in Harburg fleißig Autogramme.

Doch damit nicht genug der Pannen. Das Finale der Frauen, das Pay-TV-Sender Sky live übertragen wollte, fiel Sonntagnachmittag kurzfristig aus, weil es Ilka Semmlers Partnerin Katrin Holtwick (Essen) wegen eines quälenden Magen-Darm-Infektes zu anderen Orten als auf den Centre-Court zog. Die Hamburgerin Katharina Schillerwein, jetzt Bottrop, kam mit Cinja Tillmann (USC Münster) damit zu einem kampflosen Turniersieg, was beide nur bedingt freute: „Wir hätten schon lieber gespielt.“ Das spannende Herrenfinale entschädigte dafür. Stefan Windscheif (HSV) besiegte mit Alexander Walkenhorst (Solingen) die WM-Dritten Jonathan Erdmann/Kay Matysik (Berlin) mit 2:1 (21:23, 21:17, 15:13) Sätzen.