Eine Glosse von Carsten Harms

Was ist das wahre Geheimnis für sportlichen Erfolg? Generationen von Athleten, Trainern und Psychologen haben ihr Leben lang über diese Frage gegrübelt und am Ende doch nicht die allgemeingültige Antwort gefunden. Na klar – hartes, gezieltes Training ist die Grundvoraussetzung. Und was ist mit den Trainingsweltmeistern, die im Wettkampf versagen?

Zwei Nachrichten der vergangenen Tage scheinen da schon wertvollere Erkenntnisse zu bringen. Da gewinnt der zuletzt so oft gescholtene deutsche Tennisprofi Philipp Kohlschreiber nach zwei Jahren endlich mal wieder ein Turnier, auch wenn es nur das drittklassige in Düsseldorf war, nachdem er sich eine „kleine Auszeit“ von seinem Trainer Markus Wislsperger genommen hat. „Er hat gerade den Spaß auf dem Platz zurückgefunden“, tönt sein Manager Stefan Fehske, der vorerst auch die sportliche Betreuung Kohlschreibers übernommen hat. So eine „Auszeit“ für den Trainer könnte ja auch ein Modell für schwächelnde Fußballclubs sein, die so eine teure Abfindung sparen, den Mann schnell in den Urlaub schicken und wieder zurückholen könnten.

Das wäre jedenfalls sozialverträglicher als das Szenario, das beim nordirischen Golfstar Rory McIlroy zum Erfolg führte. Der hatte schon zur Hochzeit mit Tennisstar Caroline Wozniacki eingeladen, ehe er sich Hals über Kopf von der Dänin trennte und prompt eines der wichtigsten europäischen Turniere gewann. Das sollte gerade vor der Fußball-WM alle Spielerfreundinnen alarmieren, die jüngst einen Heiratsantrag von ihrem Liebsten vor dessen Abflug nach Brasilien bekommen haben.