Der beste deutsche Jockey wurde am Dienstag wegen eines Lungenrisses operiert

Hamburg. Champion Jockey Andrasch Starke wird das 145. Deutsche Galoppderby am 6. Juli in Hamburg-Horn mit großer Wahrscheinlichkeit nur als Zuschauer erleben. Der 40 Jahre alte Spitzenreiter unterzog sich am Dienstag in der MediaPark-Klinik in Köln einer Lungenoperation, die drei Stunden dauerte. „Bis Andrasch wieder fit ist, dauert es gewiss sechs bis zehn Wochen“, glaubt sein Vater Christian Starke (Hanstedt). Peter Schäferhoff, 59, Ärztlicher Direktor der MediaPark-Klinik und langjähriger Mannschaftsarzt des Bundesligaaufsteigers 1.FC Köln sowie des Eishockeyteams Kölner Haie, nahm den Eingriff vor.

Starke, ausgestattet mit einer einmonatigen Gastlizenz des japanischen Galoppverbands, hatte sich Anfang Mai bei einem Sturz in einem Rennen in Kyoto einen Schlüsselbeinbruch und einen Lungenriss zugezogen. Der Verdacht auf einen Armbruch bestätigte sich nicht. „Andrasch wollte sofort nach Deutschland zurückfliegen, doch das erlaubten die Ärzte nicht“, sagt Christian Starke. „Auch die Lufthansa weigerte sich, sie wollte das Risiko wegen des Lungenrisses nicht eingehen, auch dann nicht, wenn ein Arzt mit an Bord gewesen wäre.“

Zehn Tage blieb der siebenmalige Champion Jockey, den im vergangenen Jahr im Inland 87 Siege gelangen, gezwungenermaßen in Japan. Dann durfte er zurück nach Deutschland. Sein erster Weg führte ihn auf die Rennbahn Köln-Weidenpesch. Der Stalljockey des Erfolgstrainers Peter Schiergen will seine Verletzungen gründlich auskurieren und nicht zu früh wieder in den Sattel steigen. Sechsmal hat er das Deutsche Galoppderby schon gewonnen – mit Robertico (1998), Samum (2000), Next Desert (2002), Schiaparelli (2006), Kamsin (2008) und Lucky Speed (2013). Der siebte Triumph im Rennen des Jahres muss noch warten. „Das Derby ist nicht die Welt“, sagt sein Vater.

Das sagt sich möglicherweise auch Adrie de Vries, hinter Andrasch Starke die Nummer zwei im deutschen Vollblutrennsport. Der Niederländer hat gerade seinen Job als Stalljockey des Gestüts Schlenderhan (Baron Georg von Ullmann) verloren. Am Sonntag gewann de Vries noch in Hannover-Langenhagen mit dem dreijährigen Hengst Swacadelic den Derby-Trial, einen Tag später bat er dann um Vertragsauflösung. Es soll Unstimmigkeiten gegeben haben.