Hockeyspieler sind ja als Feierbiester bekannt, insofern muss man die Ankündigung wohl ernst nehmen, die Tobias Lietz zu machen hatte. „Wir werden jetzt eine Woche lang durchfeiern“, sagte der 27-Jährige, nachdem er mit seinem Harvestehuder THC am Sonntag das Finale um die deutsche Feldmeisterschaft mit 5:1 gegen Rot-Weiß Köln gewonnen hatte. Es war nicht nur der erste nationale Feldtitel für die Schwarz-Gelben seit 14 Jahren, sondern bereits der dritte Triumph in dieser Saison nach den Europapokalsiegen in der Halle und auf dem Feld; die Sieben-Tage-Party ist also hochverdient.

Lietz, der Sportmanagement studiert, hatte entscheidenden Anteil an der Krönung der HTHC-Saison. Im Halbfinale gegen den Lokalrivalen Uhlenhorster HC verwandelte er den entscheidenden Siebenmeter, gegen Köln traf er per Strafecke zur wichtigen 2:1-Führung. Dass er aus dem Spiel heraus nur noch selten Tore schießt, liegt darin begründet, dass der frühere Nationalstürmer in dieser Saison zum Abwehrspieler umfunktioniert wurde. Eine Rolle, die ihm längst riesigen Spaß bereitet. „Ich frage mich, warum ich das nicht viel eher gemacht habe“, sagte er.

Eine Frage, die sich andere über ihn stellen, ist die, warum ein sympathischer junger Mann wie Lietz Fan von Bayer Leverkusen sein kann, die ja bekanntlich allerhöchstens Vizemeister werden. Aber erstens kommt er von dort, und zweitens hat er mit seinem HTHC ja schon genug Erfolg.