Der RB Leipzig hat auf seinem anvisierten Weg in Richtung Bundesliga eine weitere Hürde genommen und am vorletzten Spieltag den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt gemacht.

Leipzig. Die Mehrfach-Torschützen Daniel Frahn und Dominik Kaiser tanzten ausgelassen auf dem Rasen, 42.713 Zuschauer schickten eine La Ola nach der anderen durchs WM-Stadion: Nach dem heiteren Torschießen beim 5:1 (4:0)-Kantersieg über den bereits feststehenden Absteiger 1. FC Saarbrücken gab es bei RB Leipzig kein Halten mehr.

Der neureiche Klub aus der Sachsen-Metropole krönte am vorletzten Spieltag der 3. Liga seinen Durchmarsch und machte den Aufstieg ins Bundesliga-Unterhaus perfekt.

Vor der neuen Klub-Rekordkulisse ließen die „Bullen“ von Beginn an keinen Zweifel an ihrem Ziel aufkommen. Mit einem Sieg wollte das Team von Coach Alexander Zorniger den Aufstieg hier und heute besiegeln. Von Beginn an entwickelten die Hausherren viel Offensivpower und lagen nach 14 Minuten bereits durch Tore von Kaiser (7.) und Frahn (9./14.) mit 3:0 vorne. Kaiser (36./47.) steuerte weitere Treffer zum Sieg bei. Die Gäste aus dem Saarland spielten phasenweise tapfer mit, verrieten aber in der Abwehr eklatante Abstimmungsprobleme. Stefan Reisinger (52.) traf immerhin zum 1:5.

Nach dem Abpfiff standen zwei Männer im Zentrum der Feiern. Leipzigs Sportdirektor Ralf Rangnick und Trainer Alexander Zorniger gelten als Väter des steilen Aufstiegs. Seitdem das Duo im Sommer 2012 die sportliche Leitung beim aufstrebenden Klub übernahmen, stand hinter jeder Saison ein Aufstieg. Der frühere Bundesliga-Coach Rangnick (Schalke 04, 1899 Hoffenheim) bezeichnete die Zeit in Leipzig als die „intensivste Phase seines Lebens.“ Noch nie zuvor war einer Mannschaft seit Einführung der 3. Liga der Durchmarsch dort gelungen.

Mit dem Aufstieg hat der Klub des milliardenschweren Getränke-Herstellers Dietrich Mateschitz eine weitere Hürde auf dem Weg Richtung Beletage des deutschen Fußballs genommen. 2009 war der Klub des österreichischen Unternehmers in der Oberliga gestartet und sofort in die Rgionalliga aufgestiegen. Dort musste man allerdings drei Jahre verweilen. Nun fragt sich ganz Leipzig, wann RB in der Bundesliga spielt.

Von den Ortsrivalen und auch von anderen Traditionsklubs im Osten wird der mit Mateschitz’ Millionen erkaufte Aufstieg der Leipziger allerdings weiter sehr kritisch gesehen. Immer wieder wird RB als „Retortenklub“ und „Kunstprodukt“ stigmatisiert. Auch der 1. FC Saarbrücken machte aus seiner Ablehnung gegen die Sachsen keinen Hehl und verzichtete aus Protest auf sein Auswärtskontingent an Karten.

Durch den erfolgreichen RB-Durchmarsch gehört erstmals nach 16 Jahren wieder ein Leipziger Verein zur 2. Fußball-Bundesliga. 1998 war der VfB Leipzig als letzter Klub der Messestadt aus dem Unterhaus abgestiegen.