Bittere Bilanz der Buxtehuder Handballerinnen bei der Pokalendrunde

Hamburg. Am Sonntagnachmittag war die Trauer der Handballerinnen des Buxtehuder SV der Anerkennung gewichen. Von der Tribüne der Arena Leipzig aus konnten sie zusehen, wie der heimische HC gegen die HSG Blomberg-Lippe mit 36:26 zum sechsten Mal im DHB-Pokal triumphierte. Damit wurde zur Gewissheit, was die eigene 23:33-(11:17-)Halbfinalniederlage tags zuvor schon nahegelegt hatte: Man war an der mit Abstand besten Mannschaft dieser Endrunde gescheitert.

„Leipzig hatte im gesamten Turnier überragende Form“, sagte Buxtehudes Trainer Dirk Leun. Gern hätte man den 4794 Zuschauern und vor allem den 200 mitgereisten BSV-Fans ein spannenderes Spiel geboten. Das sei unter den Umständen nicht möglich gewesen.

Die Hoffnung, bei der fünften Final-Four-Teilnahme nacheinander den ersten nationalen Titel feiern zu können, war bereits am Freitag auf ein Minimum geschrumpft. Kreisläuferin Ulrika Ågren, mit 101 Bundesligatoren die besten BSV-Schützin aus dem Feld, verletzte sich beim Abschlusstraining schwer an der Schulter. Ob und wie stark die Bänder in Mitleidenschaft gezogen sind, soll am Montag eine Kernspintomografie ergeben. Nur dass ein Knochen in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist offenbar auszuschließen.

Im Spiel kam es noch schlimmer. Bereits nach wenigen Minuten knickte Josephine Techert nach einem Zweikampf unglücklich mit dem linken Knie weg. Jetzt ist der größte anzunehmende Unfall zu befürchten: Kreuzbandriss. Was diese Diagnose bedeuten würde, weiß kaum jemand besser als Techert selbst. Zweimal hat sie die Verletzung bereits durchgemacht. Beim letzten Mal musste die Halblinke mehr als ein Jahr aussetzen. Erst Ende Oktober kam sie zurück. Ob sich Techert, 28, ein drittes Mal zurückkämpfen kann und will? Immerhin: Ihr linkes Knie war bisher nicht von dieser Verletzung betroffen.

Für die verbleibenden fünf Spiele der Bundesliga-Meisterrunde dürften Techert und Ågren nicht zur Verfügung stehen. Das Restprogramm hat durch die Pokalendrunde an Brisanz gewonnen: Weil sich Blomberg-Lippe im Halbfinale gegen Leverkusen durchgesetzt hat und nun einen Europapokalplatz sicher hat, muss Buxtehude den vierten Tabellenplatz halten, um auch nächste Saison international zu spielen. „Wir sind alle noch einmal stark gefordert“, sagte Leun. „Entscheidend dürfte sein, dass wir unser Heimspiel gegen Metzingen am 10. Mai gewinnen.“

Wenigstens die Buxtehuder A-Jugend konnte ein Erfolgserlebnis aus Leipzig mitnehmen. Nach der achtbaren 24:29-Halbfinalniederlage gegen den späteren deutschen Meister Leverkusen gewann die junge Auswahl von Trainerin Heike Axmann das Spiel um Platz drei gegen den Thüringer HC. Buxtehudes Toptalent Emily Bölk traf insgesamt 13-mal.