Pfälzisch sei im Team die Amtssprache, hatte Christoph Bechmann vor dieser Saison mit Blick auf seinen multinationalen Kader gescherzt, „weil es die einzige Sprache ist, die ich perfekt beherrsche“. Am Ostersonntag hat sich der Cheftrainer der Hockeyherren des Harvestehuder THC eindrucksvoll selbst widerlegt. Die Ansprache, die der gebürtige Speyrer in der Halbzeitpause des Europapokal-Halbfinales gegen RC Brüssel hielt und die sich im Internet schnell verbreitete, bewies, dass seine Spieler ihn auch auf Hochdeutsch bestens verstehen. Ein 0:2 drehten sie anschließend in einen 3:2-Sieg, und dass am Montag sogar das Finale gegen Gastgeber Oranje Zwart Eindhoven gewonnen wurde, setzte der großartigen Leistung der Hamburger die Krone auf.

Bechmann, langjähriger Torjäger des HTHC und des Clubs an der Alster sowie Weltmeister von 2002, gilt als glänzender Motivator. Vor drei Jahren kehrte er als Meistermacher von Rot-Weiß Köln in seine Wahlheimat zurück, seit zwei Jahren ist er verantwortlich für die Trainingsarbeit mit den Ersten Herren, die er 2013 zur deutschen Hallenmeisterschaft und in diesem Jahr auch zum Hallen-Europapokalsieg führte. Verbal war er schon als Spieler auffällig, als Trainer nutzt ihm seine Schlagfertigkeit nun mehr als früher.

Ruhig wird der 42-Jährige, wenn er mit seinem Sohn Arthur, 16 Monate alt, zu Hagenbecks Tierpark geht. Da kann selbst ein heißblütiger Pfälzer wie er tierisch gut entspannen.