0:2-Niederlage im Hockeyderby gegen den Club an der Alster besiegelt den Sturz in die Zweite Liga

Hamburg. Für die größte Überraschung an diesem Sonnabend sorgten die Hockeydamen des Klipper THC nach dem Abpfiff des Lokalderbys gegen den Club an der Alster. 0:2 hatten sie ihr Abstiegsendspiel verloren, doch von Niedergeschlagenheit oder tiefer Trauer war nichts zu sehen. Die Mannschaft nahm die folgenschwere Pleite so hin, wie sie über weite Strecken gegen Alster aufgetreten war: emotionsarm.

Wer einen Nachweis dafür benötigt hatte, dass der Auswahl von Cheftrainer Peter Krueger die Bundesligareife abgeht, der bekam ihn gegen den keinesfalls überzeugenden Tabellendritten geliefert, dem fünf starke Minuten mit Einzelaktionen von Katharina Scholz (40.) und Sabine Knüpfer (45.) genügten, um das harmlose Klipper-Team mühelos zu bezwingen. „Es ist enttäuschend, dass man der Mannschaft heute nicht den Willen angemerkt hat, sich gegen den Abstieg zu stemmen“, sagte Teammanagerin Doro Winkler.

„Ich glaube, dass viele Spielerinnen nicht realisiert haben, dass dies der Abstieg war“, sagte Spielführerin Lisa Hertel, die als eine der wenigen im Klipper-Trikot Bundesliganiveau nachweisen konnte. Das Team habe geglaubt, am letzten Hauptrundenwochenende (26./27. April) mit Siegen über das punktlose Schlusslicht Eintracht Frankfurt und den Rüsselsheimer RK den Konkurrenten Schwarz-Weiß Neuss noch abfangen zu können. Doch weil Neuss 3:0 gegen Braunschweig siegte, beträgt der Abstand auf den rettenden zehnten Rang nun uneinholbare sieben Punkte.

Cheftrainer Peter Krueger hatte eine ganz andere Erklärung. „Die Mädels wissen schon seit Wochen, dass sie zu Recht dort stehen, wo sie stehen“, sagte er. Nach den Abgängen der Leistungsträgerinnen Céline Wilde (zum Uhlenhorster HC) und Natalie Lück (Karriereende) sowie dem Verletzungspech, das das Team heimgesucht hatte, war schon in der Hinrunde deutlich geworden, dass die Mannschaft kaum Bundesliganiveau erreichen konnte.

Als dann auch in der Halle der Abstieg nicht verhindert werden konnte, fürchtete Krueger das Schlimmste, aber er klagte zu keinem Zeitpunkt, was ihm die Hochachtung der Vereinsoberen einbrachte. Klipper-Präsident Ingo Gercke stellte dem Coach eine Jobgarantie aus, allerdings will Krueger erst den Doppelabstieg analysieren.

Alster kann nach den Niederlagen der Konkurrenz aus Berlin und München mit einem Sieg aus den Partien gegen Rüsselsheim und Frankfurt das Ticket für das Final Four in Hamburg (3./ 4. Mai) lösen. Endrundengastgeber Uhlenhorster HC untermauerte seine Tabellenführung mit einem 8:0 beim Harvestehuder THC und schoss sich für das Europapokal-Viertelfinale am Karfreitag in Hertogenbosch (Niederlande) gegen Englands Meister Reading ein.

Die HTHC-Herren büßten vor dem EHL-Achtelfinale am Mittwoch in Eindhoven gegen Uhlenhorst Mülheim ihre Tabellenführung durch eine 2:8-Schlappe in Nürnberg ein. Nutznießer war der UHC, der Mannheim 4:3 bezwang und den Spitzenplatz zurückeroberte. Alster schoss den Gladbacher HTC mit einem glanzlosen 4:1 zurück in die Zweite Bundesliga.