Eintracht Frankfurt hat sich ein wenig abgesetzt, doch dahinter beginnt das große Zittern: Sieben Mannschaften zittern im Abstiegskampf - und viele spielen noch im direkten Duell gegeneinander.

Hamburg. 32 Punkte, Rang elf. Das könnte reichen für Eintracht Frankfurtauf dem elften Tabellenplatz. Ab Rang zwölf allerdings beginnt das Gefahrengebiet, ab dort wiegt sich derzeit kein Bundesligist in Sicherheit: Der Kampf gegen den Abstieg, zwischen den direkt beteiligten Mannschaften wird an den letzten Spieltagen fast als eine Art Turnier ausgetragen, ist sieben Spieltage vor dem Saisonfinale alles, aber nicht entschieden. Hannover 96 auf Rang zwölf trennen derzeit gerade mal fünf Punkte von einem direkten Abstiegsplatz.

Aufatmen ist nicht - höchstens mal kurz erleichtert durchatmen. Siehe VfB Stuttgart: Am vergangenen Sonnabend gab es endlich einen Sieg - gegen den HSV, einen direkten Konkurrenten. Am Mittwoch nun: gleich wieder ein Dämpfer - gegen den 1. FC Nürnberg, einen direkten Konkurrenten. Während der Club nach dem 2:5 am Sonnabend gegen Frankfurt, damals noch direkter Konkurrent, einen „big point“ und seinen zweifachen Torschützen Josip Drmic feierte, war der neue Stuttgarter Trainer Huub Stevens nach dem ernüchternden 0:2 (0:1) in diesem „Endspiel“ und dem Absturz auf einen Abstiegsplatz bedient.

„Das ist Abstiegskampf. Nürnberg ist viel besser damit umgegangen. Ich bin sehr enttäuscht. Ob das mit Angst zu tun hat, weiß ich nicht“, erklärte ein völlig frustrierter Stevens mit finsterer Miene. „Wir haben uns irgendwo den Schneid abkaufen lassen“, sagte Kapitän Christian Gentner und ergänzte: „Das darf nicht sein. Wir haben uns sehr schlecht präsentiert.“ Und das bedeutet: Stuttgart ist drei Punkte vor Eintracht Braunschweig Vorletzter, hat nur 24 Punkte, ebenso viele wie der HSV, der gegen den zähen SC Freiburg, einen direkten Konkurrenten, nur zu einem 1:1 (0:0) kam.

Hannover 96 empfängt am Sonntag Werder Bremen

Das Unentschieden war ein weiterer Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg für die einzige Mannschaft, die noch nie abgestiegen ist. „Das wird jetzt bis zum 34. Spieltag ein Auf und Ab sein“, vermutete Pierre-Michael Lasogga, dessen Treffer wenigstens einen Punkt rettete. „Ich hoffe“, ergänzte er, „dass wir mal eine kleine Serie starten und uns ein bisschen Luft verschaffen können.“ Erst mal aber muss der auswärtsschwache HSV zu Borussia Mönchengladbach, und das Restprogramm der Hanseaten hat es ohnehin in sich: Sechs der restlichen sieben Gegner sind derzeit in der oberen Tabellenhälfte platziert.

Neben Frankfurt, das durch das 1:0 (1:0) gegen Mönchengladbach aus dem Gröbsten raus sein müsste, dürfen sich Freiburg und Nürnberg als Gewinner des Spieltages fühlen - nur dieses Spieltages, wohlgemerkt: Denn beide sind mit jeweils 26 Punkten auch nur zwei Punkte vom ersten Abstiegsrang entfernt - und sie treffen am kommenden Samstag auch noch aufeinander. Wieder so ein direktes Duell im Abstiegs-„Turnier“. Überhaupt, das Restprogramm: Stuttgart hat am Sonnabend erst mal Borussia Dortmund zu Gast - und Hannover 96 empfängt am Sonntag Werder Bremen. Noch so ein „Endspiel“.

„Natürlich müssen wir jetzt aufpassen“

Hannover hat ebenso wie zuletzt Bremen (beide 29 Punkte) gerade eine dieser Schwächephasen, die gerade im Abstiegskampf verheerende Folgen haben können: Von den vergangenen acht Spielen hat Trainer Tayfun Korkuts Mannschaft nur eines gewonnen, und durch das 1:3 (1:1) bei 1899 Hoffenheim beträgt der Vorsprung auf Relegations- und Abstiegsplatz nun eben nur noch fünf Punkte. Oberste Devise deshalb: nur keine Panik. Nein, sagte Jan Schlaudraff, ein Abstiegskandidat sei 96 nicht, „aber natürlich müssen wir jetzt aufpassen“.

Übrigens: Die Niedersachsen spielen jetzt nur noch gegen Mannschaften, die in der Tabelle gerade hinter ihnen stehen - ausgenommen Eintracht Frankfurt.