Melbourne. Einen Fehlstart wie beim Großen Preis von Australien hat Sebastian Vettel noch nie hingelegt. Gerade einmal fünf Runden dauerte der Auftritt des viermaligen Weltmeisters in Melbourne, dann war das Rennen wegen eines Defekts am Motor beendet. Ohnehin frustriert von Startposition zwölf sagte der Titelverteidiger: „Für mich war es eher ein bescheidenes Wochenende. Wir haben alles versucht im Auto, es wach zu rütteln, zum Leben zu erwecken, aber es hat nicht funktioniert.“ Es war die erste Niederlage des 27-Jährigen seit 231 Tagen.

Wie schon bei den Testfahrten streikte die Software, die das Zusammenspiel innerhalb des Hybridmotors regelt. Während Vettel noch davor zurückschreckte, den Motorpartner Renault für die mangelhafte Technik verantwortlich zu machen, richtete Red-Bull-Motorsportdirektor Helmut Marko klare Worte an die Franzosen: „Sie haben einen Teil der Probleme unterschätzt und auch den zeitlichen Rahmen nicht richtig kalkuliert.“

Red Bull habe einen „kurz-, einen mittel- und einen langfristigen Plan“ zur Behebung dieser Probleme erarbeitet, verriet Marko. „Langfristig heißt bei uns: bis Sommer. Wenn wir das so umsetzen können, dann hoffen wir, bis Europa all die Schwierigkeiten ausgemerzt zu haben. Dann wollen wir näher an Mercedes dran sein.“ Solofahrten wie die von Nico Rosberg waren in den vergangenen Jahren nur Vettel gelungen.

Immerhin lüftete Vettel in Australien das Geheimnis um den Namen seiner Tochter. Die kleine Emily daheim macht ihm derzeit offensichtlich mehr Freude als seine „Suzie“, der Red-Bull-Rennwagen, in Melbourne.