Sotschi. Anja Wicker aus Stuttgart hat bei den Winter-Paralympics in Sotschi überraschend ihr erstes Gold im Biathlon gewonnen. Die 22-Jährige setzte sich über zehn Kilometer in der sitzenden Klasse durch und holte die vierte Goldmedaille für das deutsche Team. Favoritin Andrea Eskau (Magdeburg) gab nach insgesamt fünf Fehlschüssen nach dem dritten Schießen auf. „Das ist der Wahnsinn und eine kleine Sensation – aber völlig verdient. Bei diesen schwierigen Bedingungen hat sie alles abgerufen und hat fehlerfrei geschossen“, sagte Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). „Im Ziel hätte ich sie fast trocken geküsst.“ Wicker behielt im dichten Nebel im Laura Biathlon-Center den Durchblick und ließ sich auch von dem stärker werdenden Regen nicht beeindrucken. Silber sicherte sich Swetlana Konowalowa (Russland) vor der Ukrainerin Ljudmyla Pawlenko.

Auch Anna Schaffelhuber stürmt ihrem nächsten Triumph entgegen. Die Monoski-Fahrerin blieb im Nebelchaos cool und steht im Slalom vor ihrer dritten Goldmedaille im dritten Wettbewerb. Einen möglichen deutschen Doppelsieg in der sitzenden Klasse könnte Anna-Lena Forster, 18, perfekt machen. Das Küken des Teams hat nach dem Slalom nur 0,31 Sekunden Rückstand auf Schaffelhuber.