Pokljuka. Inmitten ihrer sportlichen Krise droht den deutschen Biathletinnen nun auch noch eine interne Schlammschlacht. Nach der enttäuschenden Vorstellung beim Weltcup in Pokljuka kritisierten die nicht berücksichtigten Kathrin Lang und Nadine Horchler Trainer und Teamkolleginnen aufs Schärfste.

„So feige sind die Bundestrainer“, schimpfte Lang, 27, auf ihrer Facebookseite, „dass sie sich nicht trauen, Plätze mit Personen zu füllen, die sich schon mehrfach angeboten haben, aber einfach nicht in ihr Konzept passen.“ Zu groß sei ja die Gefahr, dass die Athletinnen aus der zweiten Reihe besser seien „als die gesetzten Personen“. Nach den ersten Winterspielen ohne Medaille hatte Laura Dahlmeier in Pokljuka im Sprint als beste Deutsche gerade mal Platz 22 belegt. Auch Horchler, 27, schrieb sich den Frust von der Seele: „Da sitze ich und muss mir den freien Startplatz vom TV aus anschauen. Traurig, aber wahr – als Führende in der IBU-Gesamtwertung.“ Nach drei Siegen und drei dritten Plätzen im zweitklassigen IBU-Cup hatte sie auf einen Weltcupstart gehofft. Der Verband ließ jedoch einen freien Platz ungenutzt.

Bundestrainer Uwe Müssiggang wies die Kritik zurück: „Es gibt klare Kriterien, beide haben ihre Chance erhalten.“ Es werde einen Neuanfang geben, „bei dem jüngere Athletinnen bevorzugt werden“, sagte er. Lang und Horchler bemängeln, dass es kein faires Qualifikationssystem nach sportlichen Anhaltspunkten gebe.