Emotionen, Eleganz und der richtige Augenblick. Wer ein herausragendes Sportfoto schießen will, braucht Erfahrung und Glück. Den Sven-Simon-Preis für das beste Foto gewann ein Australier, der inzwischen in München lebt.

Hochkarätiger kann eine Jury kaum besetzt sein: Die Sportlegenden Franz Beckenbauer, Bernhard Langer, Boris Becker, Rosi Mittermaier, Franziska van Almsick und Katharina Witt gehörten ebenso dazu wie Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, Hockey-Olympiasieger Stefan Blöcher, Spitzengolfer Martin Kaymer und die Goldkanutin Birgit Fischer. Diese Jury kürte auch diesmal die besten Sportfotos des Jahres 2013 für den Sven-Simon-Preis. Der Preis wird jährlich zum Gedenken an Axel Springer jr vergeben, dem ältesten Sohn des Verlegers Axel Springer, der unter dem Pseudonym Sven Simon als Sportfotograf arbeitete. Der Fotowettbewerb der „Welt am Sonntag“ ist mit 10.000 Euro für den Sieger der höchst dotierte Fotopreis in Deutschland.

Der erste Platz ging diesmal an Adam Pretty, der inzwischen in München lebt. Zu sehen ist eine japanische Synchronschwimmerin in graziler Haltung, die von ihren Teammitgliedern bei der Schwimm-WM in Barcelona aus dem Wasser geworfen wird. Bei der Auswahl des eingesandten Motivs hatte Prettys Frau großen Anteil, die selbst in der Fotobranche tätig ist. „Ich wusste, dass es ein gutes Foto ist. Davon war ich überzeugt. Mir war aber auch klar, dass bei der Flut von guten Einsendungen schon ein bisschen Glück dazugehört, um die Jury zu überzeugen. Für mich war das eine fantastische Nachricht“, sagte Adam Pretty.

Ohnehin bot die Schwimm-WM in Barcelona offensichtlich ein breites Feld für die Sportfotografen. Zahlreiche Beiträge beschäftigten sich mit dem Thema. Besonders die Klippenspringer waren ein beliebtes Motiv, schafften es nach Ansicht der Jury jedoch nicht unter die besten zehn Fotos.

Alles dominierend aber war der FC Bayern, der mit seinem Triple-Gewinn aus Meisterschaft, Champions League und Pokalsieg die meisten Fotoeinsendungen verbuchte. Nicht verwunderlich also, dass es zwei unter die Top Ten schafften. Den Spielerjubel der Münchner fanden etwa Nowitzki und die ehemalige Starschwimmerin Franziska van Almsick so mitreißend, dass sie die Maximalpunktzahl vergaben.

Siegerfotograf Pretty war erst vor vier Monaten mit seiner Familie von Japan nach München gezogen. Von dem Preisgeld will sich der Australier neue Möbel kaufen, vor allem einen Kleiderschrank.

Zudem wird er seiner Familie noch einen Urlaub auf Sri Lanka spendieren, auch das ein Traumziel der Prettys. Beim Feiern aber hielten sie sich zurück. Am Abend nach Bekanntgabe des Siegers saßen sie zu Hause und tranken Tee, weil Sekt oder Ähnliches im Haus nicht zu finden war. Und die Siegerparty verbanden sie am Freitag mit dem Geburtstag ihres Sohnes Axel, der zwei Jahre alt geworden war.