In Nürnberg gab es beim Sieg gegen Braunschweig einen Bundesliga-Rekord. Stuttgart verliert gegen Hertha BSC. Freiburg unterliegt dem FC Augsburg. Gladbach und Hoffenheim trennen sich unentschieden.

Einen weiteren Schritt in Richtung Klassenerhalt tat der 1. FC Nürnberg durch das 2:1 (0:1) gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig. FCN-Torwart Raphael Schäfer parierte dabei zwei Strafstöße.

Es war der vierte Sieg für den Club im fünften Rückrundenspiel – und der gelang sogar in Unterzahl nach dem Platzverweis für Per Nilsson. Der SC Freiburg unterlag dagegen im Abstiegskampf 2:4 (1:1) gegen den FC Augsburg. Ebenfalls nicht punkten konnte der VfB Stuttgart beim 1:2 (1:1) gegen Hertha BSC und kassierte die siebte Pleite in Folge.

In Nürnberg gingen die Braunschweiger durch Domi Kumbela (34.), vor Wochenfrist dreifacher Torschütze gegen den HSV, per Kopf in Führung. Es war der erste Kopfballtreffer des Eintracht-Stürmers in dieser Saison. In der 40. Minute scheiterte Kumbela allerdings mit einem Foulelfmeter an Schäfer, der in der 63. Minute auch gegen Ermin Bicakcic einen weiteren Strafstoß abwehrte.

Die Franken hatten in der 32. Minute Per Nilsson nach einer Notbremse durch Rote Karte verloren. In Unterzahl drehten die Nürnberger innerhalb von 96 Sekunden zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel. Der Japaner Hiroshi Kiyotake (46.) und Tomas Pekart (47.) wandelten das 0:1 in einen 2:1-Sieg. Kiyotake (68.) schoss einen weiteren Foulelfmeter gegen den Pfosten. Erstmals seit Bundesliga-Gründung wurden drei Elfmeter in einem Spiel vergeben.

Mutlos, ideenlos, harmlos: Bayer Leverkusen schliddert nach der vierten Pflichtspiel-Pleite in Serie immer weiter in die Krise. Die Mannschaft des verzweifelnden Teamchefs Sami Hyypiä verlor im Duell der beiden Werksklubs am 22. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg fast ohne Gegenwehr mit 1:3 (1:1).

Vier Tage nach dem 0:4-Debakel im Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris St. Germain enttäuschte Bayer erneut über weite Strecken, verteidigte im Kampf um die erneute Qualifikation für die Königsklasse aber Platz zwei in der Tabelle.

Bas Dost (13.) brachte die Niedersachsen mit seinem dritten Saisontreffer in einer insgesamt schwachen und ereignisarmen Partie zunächst in Führung, Sidney Sam glich zunächst kurz vor der Pause (45.) aus. Danach plätscherte die Partie vor sich hin, ehe Luiz Gustavo (58.) die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang zur erneuten Führung für die Wölfe nutzte. Ricardo Rodriguez (73.) erhöhte im Nachschuss auf 3:1, nachdem er zuvor mit einem Foulelfmeter an Bayer-Keeper Bernd Leno gescheitert war.

„Wir haben einfache Ballverluste gehabt, die Wolfsburg zu den entscheidenden Toren genutzt hat. Dann laufen wir einem Rückstand hinterher. Solche letzte zehn Tage hatte ich noch nie“, sagte Bayer-Angreifer Stefan Kießling bei Sky.

Angeführt von 22-Millionen-Mann und Regisseur Kevin de Bruyne sicherte sich Wolfsburg den vierten Pflichtspielsieg in Folge. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking darf als Tabellen-Fünfter mehr denn je von der Champions League träumen.

Vor 27.721 Zuschauern verordnete Hyypiä seinem Kapitän Simon Rolfes und Angreifer Heung-Min Son eine Denkpause und setzte sie auf die Bank. Ohne das Duo versuchte Bayer nach den letzten Negativerlebnissen zunächst, sicher in der Defensive zu stehen und auf Konter zu setzen. Unkonzentriertheiten und individuelle Fehler verhinderten jedoch zunächst ein gefährliches Angriffsspiel.

Zudem war Bayer nach dem frühen Gegentreffer gezwungen, selbst die Initiative zu ergreifen – die taktische Umstellung gelang lange Zeit nicht. Bayer wirkte verkrampft und erspielte sich kaum Tormöglichkeiten. Der Ausgleich durch Sam, der aus sechs Metern mühelos traf, fiel aus heiterem Himmel.

Wolfsburg reagierte zunächst abgeklärt auf die tief stehenden Leverkusener und suchte beharrlich nach seinen Möglichkeiten. Dem Führungstreffer ging ein traumhafter Pass von Robin Knoche voraus, der die Bayer-Abwehr ins Chaos stürzte. Torjäger Dost musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben.

Die Wölfe blieben latent gefährlicher, obwohl sich de Bruyne nach gelungenen Aktionen auch immer wieder einige Kunstpausen gönnte. Doch zwingende Möglichkeiten blieben auf beiden Seiten ziemliche Mangelware. Erst Gustavo sorgte wieder für etwas Unterhaltung. Dann machte Rodriguez alles klar.

Bei den Wölfen überzeugten de Bruyne und Gustavo, Bayer hatte in Lars Bender seinen Besten.

In Stuttgart ging Hertha durch den 36-Jährigen Lewan Kobiaschwili in Führung (5.). Arthur Boka (45.) schaffte mit einem Gewaltschuss den Ausgleich für die Schwaben. Doch Sandro Wagner (88.) traf zum Sieg für die alte Dame. Wagner sah in der Nachspielzeit (90.+2) allerdings die Gelb-Rote Karte.

Borussia Mönchengladbach musste sich nach einer 2:0-Führung gegen 1899 Hoffenheim mit einem 2:2 (2:0) zufrieden geben. Patrick Herrmann (4.) und Tony Jantschke (18.) sorgten frühzeitig für einen 2:0-Vorsprung der Fohlen. Für die Kraichgauer war der Brasilianer Roberto Firmino (56.) mit seinem elften Saisontreffer zum 1:2 erfolgreich. Sejad Salihovic (82, Foulelfmeter) sicherte 1899 den Punkt.

Für Aufregung sorgten die wenigen Hoffenheimer Anhänger. In der ersten Halbzeit mussten die Ordner und die Polizei in den Block der 1899-Fans, die offensichtlich randaliert hatten.

In Freiburg hatte Tobias Werner (7. die Augsburger in Führung geschossen. Jonathan Schmid (17.) markierte den Ausgleich für die Breisgauer. Admir Mehmedi (73.) erzielte das 2:1 für den Sport-Club. Doch Paul Verhaegh (78.), Halil Altintop (85.) und André Hahn (90.+4) schossen das 4:2 des FCA heraus.

Komplettiert werden die Sonnabendspiele am Abend mit dem Duell zwischen dem VfL Wolfsburg und dem Tabellenzweiten Bayer Leverkusen (Liveticker auf abendblatt.de). Die Rheinländer hatten zuletzt innerhalb von einer Woche drei Niederlagen zu Hause hinnehmen müssen. Durch drei Pflichtspielsiege in Reihenfolge hatten die Wölfe zuletzt starken Aufwärtstrend erkennen lassen.

Bereits am Freitagabend hatte sich Schalke 04 gegen den FSV Mainz 05 mit einem torlosen Unentschieden begnügen müssen.