Erstaunliche Vielseitigkeit. Lauryn Williams gewann im Sommer 2012 in London Gold mit der US-Sprintstaffel. In Sotschi strebt die 30-Jährige einen zweiten Olympiasieg in einer völlig anderen Sportart an. Als Anschieberin des Frauenbobs USA 1 führt sie mit Fahrerin Elena Meyers nach zwei Läufen die Konkurrenz an. Vor der Entscheidung an diesem Mittwoch haben die deutschen Schlitten kaum noch Medaillenchancen. Sandra Kiriasis (Stuttgart) und Franziska Fritz (Riesa) liegen auf Platz fünf schon 1,14 Sekunden zurück, selbst zum Bronzeplatz fehlen schon 0,58 Sekunden.

Ernüchterndes Aus. Innerhalb weniger Minuten sind die beiden deutschen Snowboardcrosser Konstantin Schad und Paul Berg im Viertelfinale gestürzt und ausgeschieden. Nach souverän gewonnenem Achtelfinale kam zuerst Schad nach einem Sprung zu Fall, Berg wurde dann von dem aus der Spur geratenen Kanadier Christopher Robanski abgeräumt. Beide belegten im Endklassement Rang 13. Unfälle sind im Snowboardcross an der Tagesordnung. Der Weltcupführende Omar Visintin aus Italien musste nach einem Sturz mit dem Rettungsschlitten abtransportiert werden. Besser machte es der französische Überraschungssieger Pierre Vaultier, der den Sieg mit einem im Dezember erlittenen Kreuzbandriss einfuhr.

Erfolgreiche Niederländer. Der niederländische olympische Sportbund NOCNSF muss tief in die Tasche greifen. Für die 20 Medaillen seiner Athleten hat der Sportbund bisher 435.000 Euro ausgezahlt. Die Holländer haben mit so einem großen Erfolg nicht gerechnet und im Gegensatz zu früheren Olympischen Spielen keine Versicherung für den Medaillenrausch abgeschlossen. Für die Sportler gibt es allerdings keinen Grund zur Sorge. „Wir haben eine Spezialkasse, und wir werden sie wieder auffüllen. Das wird nicht auf Kosten anderer Sportarten passieren“, sagte NOCNSF-Vorsitzender André Bolhuis. Die Niederländer zahlen für einen Olympiasieg 30.000 Euro.

Einfache Erklärung.Ganz Norwegen wird von der „Smørekrise“ erschüttert, der olympischen Wachskrise. Nach dem erfolgreichen Auftakt mit drei Goldmedaillen und den steigenden Temperaturen rutschten Marit Björgen und Co. mit untauglichem Material hilflos hinterher. Der Streit ums falsche Wachs wurde zur nationalen Affäre. „Wir müssen uns bei der Nation entschuldigen. Wir haben beschissene Ski und wissen nicht, was wir falsch machen“, sagte Trond Nystad, Chefcoach der norwegischen Skilangläufer. Vor den Teamsprints am Mittwoch ist Norwegens Technikabteilung ratlos. Bei den Kombinierern, die am Dienstag einen Doppelsieg herausliefen, zeigte sich die Wachsschwäche allerdings nicht.

Erfolgreiche Geschwister. Bei den Kessels liegt Toreschießen im Blut. Während Phil Kessel, Star der Toronto Maple Leafs in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL, der beste Schütze des US-Eishockeyteams ist, sorgt Schwester Amanda in der Frauenmannschaft für Furore. Der Hattrick ihres Bruders beim 5:1 über Slowenien habe sie „inspiriert“, sagte die 22-Jährige – und jubelte selbst beim 6:1 im Halbfinale über Schweden. Vor den entscheidenden Partien gehören beide zu den Turnierfavoriten. „In unserer Familie ist definitiv Platz für zwei Goldmedaillen“, betonte Amanda Kessel vor dem Finale am Donnerstag gegen Kanada.

Elektrisierendes Duell. Das Olympiagold des deutschen Skisprungteams mit Severin Freund und Co. hat die daheim gebliebenen Fans vor den Fernsehern begeistert. In der Spitze erlebten bis zu 9,55 Millionen Zuschauer am Montagabend das packende Duell zwischen Deutschland und Österreich. Dies war der bislang höchste Wert in der ARD-Berichterstattung von den Winterspielen in Sotschi. Im Schnitt schauten 7,05 Millionen Menschen zu.

Enttäuschendes Ergebnis. Für Deutschlands besten Shorttracker Robert Seifert haben die Winterspiele mit einer weiteren Enttäuschung geendet. Nach dem erwarteten Aus über 1000 und 1500 Meter war für den Sprinter am Dienstag auch über die geliebte Kurzdistanz von 500 Metern bereits in der ersten Runde Schluss. Dabei hatte Seifert vor den Spielen von einer Medaille in seiner Spezialdisziplin geträumt. Entsprechend hart ging der 26-Jährige mit sich ins Gericht: „Dieses Jahr ist meine Leistung so was von im Keller gewesen. Ich konnte leider nicht die Rolle einnehmen, um Shorttrack in Deutschland richtig populär zu machen.“