Mit Sorge. Die Leistungen ihrer Eishockeystars geben den russischen Sportfans Anlass zur Sorge. Nichts anderes als die Goldmedaille wird von der „Sbornaja“ erwartet, doch an diesem Dienstag (13.30 Uhr) muss sich die Auswahl erst einmal im Ausscheidungsspiel gegen Norwegen für das Viertelfinale qualifizieren. „Natürlich sind wir überhaupt nicht glücklich, aber die Ausgangslage hat sich nicht verändert. Wir müssen jedes Spiel gewinnen, sonst ist alles vorbei“, sagte Angreifer Ilja Kowaltschuk. Vor allem die Formkrise von Superstar Alexander Owetschkin lässt Nationaltrainer Sinetula Biljaletdinow zweifeln. „Vielleicht stelle ich ihn in der Abwehr auf“, sagte der Coach.
Mit Respekt. Vor ihrem letzten Olympiaauftritt haben die deutschen Eishockeyfrauen gehörigen Respekt. In der Partie um Platz sieben geht es an diesem Dienstag (9 Uhr) gegen Japan um den Verbleib in der Topdivision. Bei einer Niederlage müsste die Mannschaft von Bundestrainer Peter Kathan im Herbst zu Play-off-Spielen gegen den B-Weltmeister antreten. In der Vorrunde hatte man die Japanerinnen mit 4:0 besiegt. „Dennoch dürfen wir sie nicht unterschätzen, das ist kein schlechtes Team“, sagte Kathan. Topscorerin Maritta Becker sagte: „Japan liegt uns, durch den Erfolg in der Vorrunde haben wir Selbstvertrauen getankt.“
Mit Wut. Auch nach dem Ende der Rodelwettbewerbe hält der Streit im deutschen Lager weiter an. Co-Trainer Georg Hackl kritisierte erneut die Olympiazweite Tatjana Hüfner (Oberhof) für ihre Vorwürfe, es gebe ungleiche Voraussetzungen innerhalb des Verbandes. Vor allem gegen den vermittelten Eindruck eines Ost-West-Konfliktes wehrte sich Hackl. „Das war schon längst kein Thema mehr. Wenn durch Einzelne jetzt wieder so ein Konflikt entsteht, dann finde ich das unfair und falsch. Sie hat sich beschwert, weil ihr angeblich ein Trainer weggenommen wurde“, sagte er. Rückendeckung erhielt Hüfner von der zweimaligen Olympiasiegerin Steffi Walter. „Ich kann verstehen, dass sie sich ungerecht behandelt fühlt. Vielleicht verhilft der Aufschrei ja auch zu einem Umdenken im Verband“, sagte sie.
Mit Schnupfen. Deutschlands bester Shorttracker Robert Seifert geht an diesem Dienstag angeschlagen in den 500-Meter-Wettbewerb. Der 26-Jährige hat sich eine Erkältung eingefangen. In der Qualifikation läuft der Dresdner gegen Vancouver-Olympiasieger Charles Hamelin (Kanada), den 1000-Meter-Olympiadritten Sjinkie Knegt (Niederlande) und den stark eingeschätzten Russen Semen Elistratow. Nur die besten beiden Läufer erreichen das Viertelfinale. Bereits über 1000 und 1500 Meter war Seifert in der ersten Runde ausgeschieden, die 500 Meter sind allerdings seine Paradestrecke.
Mit Zurückhaltung. Eisschnellläuferin Claudia Pechstein hat ihren Traum, auch bei ihrer sechsten Olympiateilnahme eine Medaille zu gewinnen, begraben. Die 41-Jährige sagte vor ihrem Start über 5000 Meter am Mittwoch: „Ich muss realistisch sein. Ich komme mit dem Eis hier nicht klar, deshalb gehe ich nicht mit großen Erwartungen ins Rennen.“ Die Berlinerin hatte schon in den vergangenen Tagen darüber geklagt, dass sich die Qualität des Eises während der Wettkämpfe verändere. „Auf weichem Eis komme ich einfach nicht in meinen Schritt, und ohne den richtigen Rhythmus ist es nicht möglich, einen optimalen Lauf hinzulegen.“
Mit Nachdruck. Im Kampf gegen Magersucht im Skispringen hat der deutsche Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer härtere Maßnahmen gefordert. Athleten mit einem Body-Mass-Index von unter 18,5 sollten nicht starten dürfen. „Wenn die Weltgesundheitsorganisation einen Grenzwert festlegt, sollte dieser eingehalten werden“, sagte Bauer. Bislang wird ein Unterschreiten dieses Wertes vom Internationalen Verband mit einer Verkürzung der Ski bestraft, um die Tragfläche zu verkleinern.
Mit Schnelligkeit. Im Alter von 31 Jahren feiert die US-amerikanische Hürdensprinterin Lolo Jones ihr Debüt bei Olympischen Winterspielen. Die Hallenweltmeisterin von 2008 und 2010 geht an diesem Dienstag im Zweierbob an den Start. „Ich bin so dankbar und muss vor Freude fast weinen, dass sie mir hier die Chance auf einen Neustart gegeben haben“, sagte Jones, die bei den Sommerspielen in Peking 2008 klar in Führung liegend an der vorletzten Hürde gestürzt war und seitdem als Liebling der US-Fans gilt.