Versöhnlicher Saisonabschluss nach Aus im DM-Viertelfinale

Hamburg. Er hatte in den vergangenen Wochen nicht allzu viel Grund gehabt, mit seiner Mannschaft zufrieden zu sein. Umso erleichterter war Christoph Bechmann, dass er am Sonntag eine versöhnliche Saisonbilanz ziehen durfte. „Wir können uns jetzt offiziell als Europas beste Hallenhockeymannschaft bezeichnen. Das ist für den Verein eine tolle Sache“, sagte der Cheftrainer der Hockeyherren des Harvestehuder THC, nachdem sein Team beim Hallen-Europapokal der Landesmeister im englischen East Grinstead den Titel gewonnen hatte. Zum dritten Mal in der Clubhistorie nach 1997 und 1998 ging der Pokal an die Schwarz-Gelben, die sich im Finale mit 10:4 (5:2) gegen den russischen Champion Dinamo Jekaterinburg durchsetzen konnten.

Den Schlüssel zum Erfolg hatte Bechmann dank seiner starken Ersatzbank in der Hand. „Wir konnten durchwechseln, ohne einen Qualitätsverlust zu verzeichnen. Das konnten die anderen Teams nicht, deshalb hatten wir in der zweiten Halbzeit oft entscheidende Vorteile, die wir auch gut genutzt haben“, lobte der Coach. Die Reise nach England hatte er als Teambuilding-Maßnahme deklariert, nachdem man in der nationalen Meisterschaft als Titelverteidiger im Viertelfinale gescheitert war und die Endrunde in Hamburg als Ausrichter nur in der Zuschauerrolle erleben durfte. „Wir wollten vor allem Spaß haben, und das ist uns so gut gelungen, dass darüber auch unser Spiel wieder locker wurde“, sagte er.

Spielmacher Tobias Hauke bescheinigte seiner Mannschaft gar „die beste Leistung der Saison. „Wir sind unserer Favoritenrolle gerecht geworden und waren die beste Mannschaft, obwohl die anderen auch gut waren“, sagte der Welthockeyspieler des Jahres 2013, der zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Bester Torschütze war der schwedische HTHC-Angreifer Johan Björkman, der im Finale mit vier Toren erfolgreichster Schütze war und insgesamt 16 Treffer erzielen konnte. Für Hauke lagen die fünf Siege des Wochenendes – drei in der Vorrunde, dann das 9:4 im Halbfinale gegen RC Brüssel aus Belgien und das 10:4 gegen Jekaterinburg – auch darin begründet, dass der schnelle Boden das Tempospiel des HTHC begünstigte. „Mit unserer Passgeschwindigkeit konnten die anderen Teams nicht mithalten“, sagte er.

Bereits am Sonntagabend sollte die Mannschaft wieder in Hamburg landen und zur Feier mit den Fans – 50 von ihnen waren mit nach England gereist – ins Clubhaus fahren. Am Montagabend soll die Party auf der Hamburger Sportgala fortgesetzt werden, auf der Hamburgs Sportler des Jahres ausgezeichnet werden. Der HTHC war in der Kategorie „Mannschaft des Jahres“ nominiert. Dann wird auch Bechmann mitfeiern können. Der Coach reiste nicht mit dem Flieger, sondern mit Betreuer Christian Linsmeier im Materialtransporter aus England zurück.