Sotschi. Die Gefahr fährt immer mit. Die olympischen Cross-Wettbewerbe von Skiläufern und Snowboardern in Sotschi werden von schweren Stürzen überschattet. Die russische Skicrosserin Maria Komissarowa, 23, liegt nach ihrem Trainingsunfall in einer Klinik in Krasnaja Poljana. Unklar ist, ob sie neben dem Rückenwirbelbruch auch eine Querschnittslähmung fürchten muss. Eine mehr als sechs Stunden dauernde Operation ist nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees erfolgreich verlaufen.

Wie es zu dem tragischen Sturz kam, war am Sonntag noch nicht bekannt. Wie der Skiweltverband FIS mitteilte, stürzte Komissarowa bei der Landung nach dem dritten Sprung ohne Fremdeinwirkung. Sie sei allein auf der 1200 Meter langen Strecke gewesen.

Der amerikanische Snowboarder Nick Baumgartner, 32, rechnet für das Crossrennen der Männer an diesem Montag (8 Uhr deutscher Zeit) mit einem „völligen Chaos“. Er meint das allerdings positiv: „Es wird eine wahnsinnige Show, absolut großartig.“ Heli Herdt, Leiter der Sparte Ski-Freestyle im Deutschen Skiverband, hält die Vorfälle aber nicht für außergewöhnlich. „Hier will keiner um Blech mitfahren, alle wollen Gold – und gehen entsprechend viel Risiko ein. Das kann zu Stürzen führen.“

Das Crossrennen der Snowboarderinnen gewann am Sonntag die Tschechin Eva Samkova. Die Norwegerin Helene Olafsen erlitt bei einem Sturz einen Kreuz- und Innenbandriss, die Amerikanerin Jacqueline Hernandez zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Viele weitere Stürze gingen glimpflich aus. Unter anderem kamen Vancouver-Olympiasiegerin Maelle Ricker aus Kanada im Viertelfinale und die im Halbfinale führende Amerikanerin Lindsey Jacobellis zu Fall.