Sotschi. Endlich ist der Knoten geplatzt. Schlussspieler Felix Schulze riss beide Arme in die Höhe, John Jahr zeigte die Faust, bevor ihm Christopher Bartsch breit grinsend um den Hals fiel. 8:7 gegen die Schweiz, im sechsten Match der erste Sieg für das Hamburger Team im olympischen Curlingturnier. Die Erleichterung war riesig. „Endlich haben wir es geschafft, mal den Sack zuzumachen“, sagte Skip Jahr, und Bartsch freute sich: „Wir sind total happy! Wir wollten hier auf keinen Fall ohne Sieg und mit der roten Laterne nach Hause fahren müssen.“

Viel mehr war ohnehin nie das realistische Ziel gewesen. Am Morgen hatte es jedoch noch einen weiteren Rückschlag gegeben. Bei der 5:8-Pleite gegen die USA lieferten die Hamburger die mit Abstand schwächste Leistung in Sotschi ab. Zwei völlig verkorkste Ends bescherten den US-Amerikanern jeweils vier Steine. „Ich habe wie ein Anfänger gespielt. Und wenn man wie ein Anfänger spielt, kann man einfach nicht gewinnen“, sagte Jahr. Bundestrainer Martin Beiser forderte: „Wir müssen uns wieder auf die einfachen Dinge konzentrieren. Die müssen kommen!“

Das gelang gegen die Schweizer. „Wir hatten uns vorgenommen, die Backen zusammenzukneifen und es nicht nur besser zu machen, sondern auch endlich mal diesen ersten Punkt einzufahren“, sagte Startspieler Sven Goldemann: „Das war sicher noch nicht das beste Curling, das wir spielen können, aber es war eine klare Steigerung!“ In die Partien gegen Schweden an diesem Sonnabend (11 Uhr) und am Sonntag gegen Dänemark (16 Uhr) gehen sie nun mit neuer Zuversicht: „Wenn wir uns diese Konzentration erhalten, dann war das auch nicht der letzte Sieg hier“, meinte Goldemann.