Sehr zufrieden: ARD und ZDF freuen sich über hervorragende Einschaltquoten. 50,9 Millionen Menschen in Deutschland haben in der ersten Woche die Wettkämpfe am Schwarzen Meer verfolgt. Damit ist das Zuschauerinteresse jetzt schon höher als bei den gesamten Winterspielen von 2010 in Vancouver, die 50,18 Millionen Zuschauer verfolgten, allerdings bei neun Stunden Zeitverschiebung. Am Donnerstag waren 6,94 Millionen Fans vor den Bildschirmen dabei, als die deutschen Rodler die Goldmedaille in der Teamstaffel gewannen. 5,35 Millionen sahen das Biathlon-Silberrennen von Erik Lesser.

Teils beeindruckt: Ein positives Zwischenfazit hat auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) gezogen. „Wir sind bislang glücklich. In den vielen Gesprächen mit Athleten haben wir ein positives Feedback erhalten“, sagte IOC-Exekutivdirektor Gilbert Felli. Die Unterkünfte, die Verpflegung und die kurzen Wege seien besonders oft gelobt worden. Die Stimmung sei nach anfänglichen Problemen besser geworden, das Publikum werde als fair wahrgenommen. Zwei Stimmen aus dem deutschen Lager weisen dagegen eine gewisse Ambivalenz aus. Während Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt von der Freundlichkeit der Gastgeber positiv überrascht ist, hält Eisschnellläuferin Jenny Wolf die Stimmung für ausbaufähig. „Wenn man das olympische Dorf verlässt, bekommt man nicht mehr viel davon mit, dass Olympia ist“, sagte sie.

Nicht ängstlich: Viel war im Vorfeld der Spiele über das umstrittene russische Anti-Homosexuellen-Gesetz diskutiert worden. Der ehemalige Eiskunstlaufstar Johnny Weir (USA), der für den TV-Sender NBC als Kommentator arbeitet, ist bekennender Homosexueller – und fühlt sich in Sotschi rundum wohl. „Ich habe überhaupt keine Angst. Ich trage meine Ketten und Klamotten, jeden Tag eine andere Frisur und mein Make-up, aber ich werde nie angesprochen oder angestarrt. Es gibt Ecken in Manhattan, wo ich mich unwohler fühle“, sagte der 29-Jährige.

Völlig ausgepumpt: Beim zweiten Goldlauf des Schweizers Dario Cologna litten die deutschen Skilangläufer im Einzelrennen über 15 km unter den Temperaturen von 15 Grad. „Ich bin Wintersportler geworden, um meinen Sport im Winter zu betreiben“, sagte Axel Teichmann (Bad Lobenstein), der in seinem letzten olympischen 15-km-Rennen als Achter bester Deutscher war. Jens Filbrich (Frankenhain), der ebenfalls im Sommer seinen Abschied feiert, war nach Platz 14 völlig ausgepumpt. „Es nahm einfach kein Ende“, sagte er. Am Sonntag (11 Uhr) starten die Männer in der 4x10-km-Staffel. Für die deutsche Frauenstaffel, die am Sonnabend (11 Uhr) über die 4x5 km startet, wurden Nicole Fessel (Oberstdorf) und Steffi Böhler (Ibach) für die Strecken im klassischen Stil sowie Claudia Nystad und Denise Herrmann (beide Oberwiesenthal) für den freien Stil nominiert.

Hart kritisiert: Am Tag nach dem verletzungsbedingten Ausstieg von Jewgeni Pluschenko aus dem Eiskunstlaufwettkampf der Männer wird die Entscheidung des russischen Superstars hart kritisiert. Sein großer Rivale Alexej Jagudin und viele aktive Läufer verurteilten Pluschenkos späten Startverzicht als egoistischen Akt, er hätte seinen Platz früher räumen und damit dem 18 Jahre alten Talent Maxim Kowtun einen Olympiastart ermöglichen sollen, dem er trotz einer Niederlage in der nationalen Ausscheidung vorgezogen worden war. Pluschenko, 31, erklärte, er habe Tabletten genommen und bis zuletzt auf einen Einsatz gehofft. „Ich bin kein unfairer Sportsmann“, sagte er. In Pluschenkos Abwesenheit gewann am Freitagabend der Japaner Yuzuru Hanyu die Goldmedaille.

Locker weitergekommen: Eishockey-Weltmeister Schweden steht bereits als Viertelfinalteilnehmer fest. In einer Neuauflage des WM-Endspiels von 2013 setzten sich die „Tre Kronor“ gegen die Schweiz mit 1:0 durch. Eine schlechte Nachricht gab es allerdings auch: Kapitän Henrik Zetterberg fällt wegen eines Bandscheibenvorfalls für den Rest der Spiele aus.

Ordentlich ausgeteilt: Im Streit um die angebliche Bevorzugung der Rodler aus der Trainingsgruppe in Berchtesgaden hat der dreimalige Olympiasieger Georg Hackl die Kritik von Silbermedaillengewinnerin Tatjana Hüfner (Oberhof) zurückgewiesen. „Sie ist jahrelang an der Weltspitze vorausgerodelt. Jetzt hat eine Wachablösung stattgefunden, die einfach altersbedingt ist. Da darf sie nicht klagen“, sagte Hackl.