Knapp verpasst: Die Niederlande dominieren die Eisschnelllauf-Wettkämpfe weiter nach Belieben. Stefan Groothuis gewann über 1000 Meter die vierte Goldmedaille für „Oranje“, Bronze holte Michel Mulder hinter dem Kanadier Denny Morrison. Der Chemnitzer Nico Ihle verpasste die Medaillenränge als Vierter nur um zwölf Hundertstelsekunden, drei Hundertstel dahinter folgte der Berliner Samuel Schwarz. US-Superstar Shani Davis verpasste es als Achter, als erster Eisschnellläufer der Olympiageschichte dreimal auf der gleichen Strecke zu siegen.

Krasser Druck: Nichts anderes als die Goldmedaille zählt für die russischen Eishockeycracks, das hat Präsident Wladimir Putin unmissverständlich gefordert. Der Druck ist also groß für die „Sbornaja“, die seit 22 Jahren auf einen Olympiasieg wartet. Auftaktgegner Slowenien dürfte an diesem Donnerstag (13.30 Uhr) noch keine Hürde darstellen. Die Vorfreude auf das Duell mit dem Erzrivalen USA am Sonnabend (13.30 Uhr) ist umso größer. 16 Stars aus Nordamerikas Profiliga NHL stehen im russischen Aufgebot, Sorgen gibt es um Kapitän Pawel Dazjuk, der seit längerer Zeit angeschlagen ist.

Lars im Glück: 16 Jahre nach seinem Olympiaeinsatz als Spieler der deutschen Nationalmannschaft ist Lars Brüggemann zurück bei den Winterspielen. Der 37 Jahre alte Iserlohner stand am Mittwochabend bei der Eishockeypartie zwischen der Schweiz und Lettland als Schiedsrichter auf dem Eis. „Das ist das Nonplusultra. Ich habe das Glück, Olympia noch einmal aus einer anderen Perspektive zu erleben“, sagte Brüggemann, der in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als einer der besten Referees gilt. Die bereits ausgeschiedenen deutschen Frauen spielen am Donnerstag (9 Uhr) ihr unbedeutendes drittes Gruppenspiel gegen Japan.

Neuer Vorstoß: Die Bilder sind spektakulär, Snowboarder und Ski-Freestyler erfreuen sich bei den Zuschauern großer Beliebtheit. Damit die deutschen Athleten in Zukunft auch um die Medaillen kämpfen können, fordert Snowboard-Präsident Michael Hölzl ein Umdenken. „Wenn man es wirklich ernst meint mit den Trendsportarten Slopestyle und Halfpipe in Deutschland, dann muss man mehr Trainingsmöglichkeiten schaffen“, sagte er. Bislang gibt es in Deutschland keine Halfpipe, deren Anschaffung zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro kostet. DOSB-Präsident Alfons Hörmann unterstützt das Anliegen. „Wenn man keine Topbedingungen hat, kann man keine Topleistungen abrufen“, sagte er.

Stilles Gedenken: Das IOC hat in kleinem Rahmen dem vor vier Jahren bei einem Trainingssturz am Vorabend der Olympiaeröffnung in Vancouver verstorbenen Rodler Nodar Kumaritaschwili gedacht. Gemeinsam mit dem Rodel-Weltverband legte eine IOC-Delegation an der Bahn in Whistler Blumen nieder. Der Todestag des Georgiers hatte sich am Mittwoch zum vierten Mal gejährt.

Großer Genuss: Im April 2012 war bei Steffi Böhler Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden, an diesem Donnerstag (11 Uhr) startet die Langläuferin im 10-km-Rennen im klassischen Stil. „Ich musste nach der Diagnose wieder lernen, neues Vertrauen in meinen Körper zu haben“, sagt die 32-Jährige aus Ibach, die ihre Erkrankung durch die Gabe von hoch radioaktivem Jod in den Griff bekam. „Ich genieße hier jeden Moment“, sagt Böhler, die mit Rang 35 im Skiathlon nicht zufrieden war. Für Deutschland starten über die 10 km noch Nicole Fessel und Katrin Zeller (beide Oberstdorf).

Tolle Quoten: Auch am Dienstag waren die Olympischen Spiele in Deutschland der Quotenrenner. 7,86 Millionen Menschen sahen das gelungene Kurzprogramm der Eiskunstläufer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy. Damit lag die Übertragung aus Sotschi sogar noch vor dem DFB-Pokalspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund (7,82). Den höchsten Marktanteil des Tages erreichte die Biathlon-Verfolgung der Frauen mit 38,2 Prozent.

Harter Schädel: Die tschechische Snowboarderin Sarka Pancochova ist hart im Nehmen. Drei Tage nachdem ihr im Slopestyle-Wettkampf bei einem Sturz der Helm geplatzt war, stand die 23-Jährige am Mittwoch in der Halfpipe wieder am Start. „Es fühlt sich nach einer leichten Gehirnerschütterung an“, sagte Pancochova, die nach dem Unfall ohnmächtig gewesen war. „Ich hatte Glück, dass der Schnee so weich war.“