Ratlos: Schlechter als am Dienstag in der 10-km-Verfolgung haben die deutschen Biathletinnen noch nie ein olympisches Einzelrennen abgeschlossen. Entsprechend groß war die Ratlosigkeit. „Für so etwas gibt es keine Erklärung“, sagte Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl), die auf Rang 27 bezeichnenderweise beste Deutsche war. Die von einer Erkältung gehandicapte Andrea Henkel (Großbreitenbach) wurde 29., direkt vor Laura Dahlmeier (Partenkirchen), Franziska Preuß (Haag) landete auf dem 40. Platz. Olympiasiegerin Darja Domratschewa aus Weißrussland lag trotz eines Fehlers mit dem letzten Schuss 37,6 Sekunden vor der Norwegerin Tora Berger. Bronze ging an Teja Gregorin (Slowenien/+42,0). An diesem Mittwoch haben die Biathleten einen Ruhetag, am Donnerstag starten die Männer im Einzelrennen über 20 km. Aus deutscher Sicht wurden dafür Simon Schempp (Uhingen), Erik Lesser (Frankenhain), Andreas Birnbacher (Schleching) und Daniel Böhm (Buntenbock) nominiert.

Beflügelt: Gold in der Super-Kombination hat sie schon, entsprechend locker geht Maria Höfl-Riesch an diesem Mittwoch (8 Uhr) ins Abfahrtsrennen der alpinen Skirennläuferinnen. „Der freie Tag hat mir gutgetan. Mit der Medaille im Rücken kann ich befreit fahren“, sagte die 29 Jahre alte Partenkirchenerin. Sollte sie erneut ganz oben stehen, würde sie mit ihrer vierten Goldmedaille an Katja Seizinger vorbeiziehen, die 1998 die letzte deutsche Olympiasiegerin in der Abfahrt war. „Es ist aber nicht meine Motivation, irgendwelche Rekorde zu brechen oder jemandem den Rang abzulaufen“, sagte Höfl-Riesch.

Ernüchtert: Sie hatte vom Olympiasieg geträumt, doch dann verpasste Skilangläuferin Denise Herrmann ausgerechnet bei den Winterspielen zum ersten Mal in diesem Winter einen Sprintendlauf. Die 25-Jährige aus Oberwiesenthal belegte im Halbfinale des Freistilsprints nur den vierten Rang und schied aus, nachdem sie im Viertelfinale noch die Norwegerin Marit Björgen besiegt hatte. Am Ende stand Rang acht in der Bilanz. Gold ging an Maiken Caspersen Falla (Norwegen) vor Ingvild Flugstad Östberg (Norwegen) und Vesna Fabjan (Slowenien). Bei den Männern verpasste der hoch eingeschätzte Josef Wenzl (Zwiesel) als 31. das Halbfinale, Tim Tscharnke (Biberau) belegte als bester Deutscher Rang 20. Gold holte Ola Vigen Hattestad (Norwegen) vor den Schweden Teodor Peterson und Emil Jönsson (Schweden).

Entspannt: Als Medaillenhoffnung war Lisa Zimmermann gestartet, doch dass sie letztlich sogar den Endlauf im Slopestyle verpasste und Rang 14 belegte, störte die 17 Jahre alte Ski-Freestylerin aus Bad Aibling nicht wirklich. „Ich hatte Spaß und bin nicht verletzt, von daher passt alles“, sagte sie, nachdem sie wegen eines Sturzes an der Schulter behandelt werden musste, die allerdings nur geprellt war. Schlimmer erwischte es die Kanadierin Yuki Tsubota, die beim dritten Sprung im zweiten Lauf auf der Kuppe des letzten Hügels gestürzt war und mit einem Kieferbruch ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Olympiasiegerin Dara Howell (Kanada) widmete ihren Triumph der im Januar 2012 bei einem Trainingssturz verstorbenen Kollegin Sarah Burke.

Angenähert: In der „Trauerflor-Debatte“ hat es eine Annäherung zwischen IOC-Präsident Thomas Bach und dem norwegischen Verband gegeben. Bach hatte sich mit Norwegens Verbandsgeneralsekretär Inge Andersen getroffen, um sich über den Streit auszutauschen, der entbrannt war, nachdem die norwegischen Langläuferinnen am vergangenen Sonnabend nach dem Tod des Bruders ihrer Teamkollegin Astrid Jacobsen mit einem Trauerflor am Arm angetreten waren und das IOC dies offiziell gerügt hatte. „Bach hat uns verstanden, und wir haben ihn so verstanden, dass er die IOC-Richtlinien ändern will“, sagte Andersen.

Aufgenommen: Erstmals in seiner Geschichte hat das IOC während laufender Olympischer Spiele die Suspendierung eines Landes aufgehoben. Die drei indischen Athleten in Sotschi, die bei der Eröffnungsfeier noch unter der olympischen Flagge als unabhängige Teilnehmer eingelaufen waren, dürfen ab sofort für ihr Land starten und bei der Abschlussfeier auch ihre Landesfahne tragen. Indien war vor gut einem Jahr wegen massiver Einmischung der Politik in den Sport suspendiert worden. Am vergangenen Sonntag hatte Indiens NOK die belasteten Funktionäre ausgetauscht und damit den Weg für die Aufhebung des Banns frei gemacht.