Wertung verärgert: Noch während sich der US-Amerikaner Sage Kotsenburg als erster Goldmedaillengewinner in Sotschi und als erster Olympiasieger im Slopestyle feiern ließ, entbrannten wilde Diskussionen um die Bewertungen der Jury. „Ich glaube, keiner der Teilnehmer weiß, worauf die Wertungsrichter geachtet haben“, sagte der Kanadier Maxime Parrot, der Fünfter wurde. Hintergrund: Als Einziger der Medaillengewinner hatte Kotsenburg keinen Triple präsentiert, stattdessen legte er viel Wert auf Details und zeigte den saubersten Lauf. Das wurde höher bewertet als der spektakulärste Sprung der neuen Disziplin. Kotsenburg ließ sich von den Diskussionen nicht aus der Feierlaune bringen. „Heute ist mein Tag, das ist das Verrückteste, was mir je passiert ist“, sagte der 20-Jährige. Den Doppeltriumph für die USA machte am Sonntag bei den Frauen Jamie Anderson, 23, perfekt.

Schwestern erfreuen: Als drittes Schwesternpaar der Olympiageschichte haben Justine und Chloé Dufour-Lapointe Gold und Silber im gleichen Wettkampf gewonnen. Die 19 Jahre alte Justine triumphierte im Ski-Freestyle auf der Buckelpiste vor ihrer drei Jahre älteren Schwester. Die Älteste des kanadischen Trios, die 25 Jahre alte Maxime, freute sich trotz ihres zwölften Rangs mit ihren jüngeren Schwestern. Topfavoritin Hannah Kearney (USA) musste sich mit Bronze zufrieden geben. Die deutsche Teilnehmerin Laura Grasemann (Wiesloch) war im zweiten Qualifikationslauf ausgeschieden und musste sich mit Platz 22 begnügen. Vor den Dufour-Lapointes hatten 1964 die Französinnen Christine und Marielle Goitschel im Slalom Gold und Silber geholt, 1992 hatten die österreichischen Rodlerinnen Doris und Angelika Neuner dies geschafft.

Deutsche scheitern: Die erhoffte Überraschung durch die deutschen Eiskunstläufer im neu eingeführten Teamwettbewerb ist ausgeblieben. Als Achte verpassten sie das Kürfinale am Sonntag deutlich. Angeführt von Superstar Jewgeni Pluschenko holten die Russen das erste Gold für die gastgebende Nation und verwiesen Kanada und die USA auf die Plätze zwei und drei. Pluschenko, 31, dessen Olympiastart wegen gesundheitlicher Probleme gefährdet gewesen war, wurde von den 12.000 Fans im Iceberg Skating Palace frenetisch gefeiert, mehr als zwei Dutzend Blumensträuße flogen aufs Eis, nachdem er die Herrenkür überlegen gewonnen hatte.

Vergnügen kostet: Das Deutsche Haus und das darin integrierte „Kufenstüberl“ des Bob- und Schlittenverbands in Krasnaja Poljana sind ein teures Vergnügen. Für die Dauer der Winterspiele müssen die Betreiber 650.000 Euro Miete zahlen. „Über die Kosten für den Umbau wollen wir gar nicht reden“, sagte „Kufenstüberl“-Gastgeber Rudi Größwang. Das Haus bietet auf 685 Quadratmetern Platz für rund 350 Gäste. Zur Finanzierung tragen zahlreiche Sponsoren bei.

Medizin hilft: Die deutsche Skispringerin Ulrike Gräßler hat ihre fiebrige Erkältung eindämmen können und soll an diesem Montag erstmals auf die Schanze gehen. Die 26 Jahre alte Vizeweltmeisterin von 2009 hatte am Wochenende auf das Training verzichten müssen. „Wir brauchen sie, sie ist für unsere jungen Mädels die Teamleaderin“, sagte Bundestrainer Andreas Bauer.

Putin wirbt: Der russische Präsident Wladimir Putin will die Kritik an der Auswahl des Olympiaortes nicht länger hören. „Das ist keine verrückte Idee gewesen, sondern es war die richtige Entscheidung. Die Wettkampfstätten werden Sotschi noch 100 Jahre und länger dienen“, sagte Putin, der sich auch von der Panne bei der Eröffnungsfeier, die im ZDF fast neun Millionen Menschen verfolgten, nicht die Laune verderben ließ. „Ich bin dankbar und zufrieden“, sagte er. Während der Eröffnungsshow hatte sich eine riesige künstliche Schneeflocke nicht wie geplant in einen der fünf olympischen Ringe verwandelt. Im russischen Fernsehen wurde diese Szene herausgeschnitten und durch Bilder einer erfolgreichen Probe ersetzt.

Bobfahrer bricht aus: Nach dem Duschen wartete auf US-Bobfahrer Johnny Quinn eine böse Überraschung. Die Tür seines Badezimmers war verklemmt. Doch der ehemalige Footballprofi wusste sich zu helfen. Er rammte die Tür einfach ein. Zum Beweis verschickte der 1,88-Meter-Mann über den Kurznachrichtendienst Twitter ein Foto der zerstörten Tür.