Unglücklicher Auftakt: Mit einem Sturz begannen die olympischen Wettkämpfe für die deutschen Sportler. Um 18.44 Uhr Ortszeit am Donnerstag (15.44 Uhr MEZ) startete Ski-Freestylerin Laura Grasemann, 21, aus Wiesloch zur Qualifikation auf der Buckelpiste – und stürzte nach zwölf Sekunden kurz nach dem ersten Sprung. Mit 6,81 Punkten hatte sie im Ziel auf Platz 26 das schwächste Ergebnis der klassiertem Läuferinnen. Am Sonnabend kann sie sich im zweiten Durchgang dennoch für das Finale qualifizieren.

Alter Schweizer: Joseph Blatter hat das Alterslimit für IOC-Mitglieder als „Akt der Diskriminierung“ verurteilt. Der 77 Jahre alte Präsident des Fußball-Weltverbandes Fifa sprach sich auf der 126. IOC-Vollversammlung in Sotschi eindeutig gegen die seit 1999 geltende Altersgrenze aus, nach der Funktionäre im Alter von 70 Jahren aus der Ringe-Organisation ausscheiden müssen.

Deutscher Heimschläfer: Bob-Pilot Thomas Florschütz hat erst mal genug vom Olympia-Feeling. Nach zwei Trainingstagen auf der neuen Olympia-Bahn von Krasnaja Poljana reiste der 35-Jährige am Donnerstag wieder gen Heimat. „Ich bin Familienvater und kann daheim auch wunderbar trainieren“, sagte der Olympia-Zweite von 2010 im Zweier-Bob. Für die Bobfahrer wird es erst am 16. Februar Ernst.

Liebestolle Russen: Der Trainer der russischen Eishockey-Frauen hat seine Formel für den künftigen Erfolg der Sbornaja verraten. „Die Männer und Frauen können sich in Sotschi kennenlernen und bei Mondschein einen romantischen Spaziergang machen“, sagte Coach Michail Tschekanow. So könnten sie sich besser kennenlernen, „und vielleicht verlieben sich die einen oder anderen ja.“

Distanzierte Holländerin: „Wir teilen uns ein Appartement, kein Zimmer“, sagte die niederländische Eisschnellläuferin Ireen Wüst über ihre Olympia-Wohngemeinschaft mit ihrem Teamgefährten Koen Verweij. „Wir kommen sehr gut miteinander klar. Der einzige Unterschied zwischen uns ist, dass ich das Badezimmer verriegele und er nicht.“

Fleißige Seelsorger: Gläubige Athletinnen und Athleten bekommen in Sotschi während der Olympischen Winterspiele und der anschließenden Paralympics reichlich Beistand. Den Sportlern stehen mehr als 100 Seelsorger von fünf Weltreligionen zur Verfügung. Sie sind sowohl für die psychologische und spirituelle Betreuung der Athleten als auch für die Gäste und Besucher zuständig..

Lauffaule Polin: Ihr Image als launische Diva pflegt Langläuferin Justyna Kowalczyk auch in Sotschi. Als am Donnerstag nach dem Training zwar ein Athleten-Shuttle, jedoch kein Fahrer am Langlauf-Stadion in Krasnaja Poljana stand, schimpfte und gestikulierte die polnische Medaillenfavoritin wie ein Rohrspatz, um schließlich mit einer despektierlichen Handbewegung im Kleinbus zu verschwinden. Ob dieser Ausbruch mit ihrer nach wie vor nicht auskurierten Fußverletzung in Verbindung gebracht werden muss, konnte nicht geklärt werden. Die meisten Athleten gehen die zehn Minuten bis zum olympischen Dorf in den Bergen zu Fuß.

Imbissliebender US-Boy: Der amerikanische Eisschnelllauf-Star Shani Davis steht zu seinen wenig sportlichen Essgewohnheiten. Der zweimalige 1000-Meter-Olympiasieger geht ab und zu gern bei einer Fast-Food-Kette essen, die als Sponsor auch bei Olympia vertreten ist. „Ich gehe da nicht jeden Tag hin. Es macht Spaß, da hin und wieder zu essen“, erzählte der Mittelstreckler freimütig in Sotschi. „Ich gehe da wahrscheinlich noch hin, wenn ich ein alter Mann bin“, meinte der 31 Jahre alte Liebhaber von Hähnchenstäbchen, Pommes und Hamburgern.

Besorgte Kontrolleure: Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat mit großer Sorge auf die Existenz des neuen Dopingmittels „Full Size MGF“ reagiert. Der neuartige Wachstumsfaktor zum Muskelaufbau war einem Reporterteam des WDR von einem Wissenschaftler in Moskau angeboten worden. „Es ist abscheulich, dass jemand solche Substanzen produziert und sie dann noch an Athleten verkauft, die ein so hohes Risiko eingehen“, sagte Wada-Chef Craig Reedie. Die Substanz wirke nach Angaben des Moskauer Wissenschaftlers, der mit versteckter Kamera in einem Verkaufsgespräch gefilmt worden war, im Muskel doppelt so stark wie ein herkömmlicher Wachstumsfaktor und könne von keinem Dopingfahnder aufgespürt werden.