Er sei kein Gutmensch, sagt Marvin Willoughby, 36, schließlich wolle und müsse er mit seiner Arbeit Geld verdienen. Unbestritten ist aber, dass sein unermüdlicher Einsatz für Kinder und Jugendliche in Wilhelmsburg viel Gutes bewirkt. Den Verein Sport ohne Grenzen hat der 35-malige Basketball-Nationalspieler 2006 mit einigen Kumpels gegründet. „Learn4Life“, „Hausaufgabenhilfe und Sport“, „Midnight Basketball“ gehören inzwischen zu den täglichen Angeboten. Was den Kids sehr oft fehle, seien Regeln. Die vermittelt er.

Willoughby, Vater Nigerianer, Mutter Deutsche, hat Karriere gemacht, „weil ich aus Wilhelmsburg komme und gelernt habe, mich durchzusetzen“. 1998 erhält er in Würzburg seinen ersten Profivertrag, 2006 beendet eine Fußverletzung seine Laufbahn. Ein Jurastudium bricht er ab, später eines zum Sportfachwirt. „Die praktische Arbeit war ein besserer Lehrmeister“, sagt er. Bei seinen „Piraten“ bildet er in zwei Nachwuchsteams Hamburger Basketballtalente aus, kürzlich wurde er U16-Bundestrainer. Seit Ehefrau Sophie vor fünf Monaten Sohn Henk Ayomide zur Welt brachte, bleibt dem HSV-Fan aber nicht mal mehr Zeit, die Mannschaft im Stadion zu unterstützen.