Frankfurt am Main. Nachdem er seinen fünften Matchball unter Krämpfen verwandelt hatte, fiel Florian Mayer dem deutschen Teamchef Carsten Arriens entkräftet in die Arme. In einem Tenniskrimi rang der 30-Jährige in der Ballsporthalle in Frankfurt am Main die spanische Nummer eins Feliciano López mit 7:6 (8:6), 7:6 (7:4), 1:6, 5:7, 6:3 nieder und sorgte im Erstrundenspiel des Daviscups gegen Spanien für eine deutsche 2:0-Führung. Philipp Kohlschreiber hatte zuvor sein Auftakteinzel gegen Roberto Bautista-Agut 6:2, 6:4, 6:2 gewonnen. Damit kann schon das Doppel an diesem Sonnabend (13.00 Uhr/Sat.1 Gold live) die Entscheidung bringen. Arriens hat dafür Tommy Haas und Daniel Brands vorgesehen.

„Ich wollte meinen ersten Sieg in der Weltgruppe unbedingt“, sagte Mayer nach der dramatischen Partie über 3:51 Stunden. Dabei erlebte der Bayreuther eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Nachdem der Franke in den ersten beiden Sätzen jeweils im Tiebreak Nervenstärke bewiesen hatte, verlor er im dritten Abschnitt kurzzeitig den Faden und musste den Durchgang klar abgeben.

Im vierten Satz fing sich die Nummer 29 der Welt wieder und hatte beim Stand von 5:4 zwei Matchbälle. Beim ersten fiel er so unglücklich auf die Schulter, dass er nur unter Schmerzen weiterspielen konnte. Nachdem López auch den zweiten Matchball abgewehrt und kurz darauf zum 5:5 ausgeglichen hatte, kassierte Mayer selbst ein Break, sodass die Entscheidung im fünften und letzten Satz fallen musste.

Mayer schluckte in der kurzen Pause eine Schmerztablette und wirkte sichtlich angeschlagen. Doch irgendwie fand der in der Vergangenheit oftmals für sein Phlegma Gerügte einen Weg, die Partie noch einmal zu drehen. Mayer gelang ein frühes Break, dass er bis zum Satzende behauptete. Es passte zu diesem Match, dass Mayers Sieg nach dem fünften Matchball erst feststand, nachdem das elektronische Hawk-Eye sein Ass bestätigt hatte. „Ich bin so froh, dass ich dieses letzte Aufschlagsspiel durchgebracht habe. Das Publikum hat mich am Ende getragen.“

Kohlschreiber hatte in seinem Einzel keine Probleme. „Ich bin total zufrieden. Ich habe vom Anfang bis zum Ende richtig gut gespielt“, sagte der Augsburger nach seiner überzeugenden Leistung. Der 30-Jährige verwandelte nach gerade einmal 1:43 Stunden seinen zweiten Matchball.