Maria Höfl-Riesch bringt sich in Cortina in Olympiaform

Die dreifache Maria. In vier Weltcuprennen in Cortina d’Ampezzo schaffte Maria Höfl-Riesch gleich dreimal den Sprung auf das Podium, einmal (in der Abfahrt am Sonnabend) wurde sie Vierte. „Unglaublich mit den Fehlern da unten“, staunte die Partenkirchenerin, dass es im abschließenden Super-G am Sonntag noch zum dritten Platz gereicht hatte. Auf jeden Fall hat sie sich rechtzeitig in Olympiaform gebracht und führt den Gesamtweltcup mit deutlichem Vorsprung an. „Die letzte Abfahrt nicht gewonnen zu haben, nimmt für mich persönlich ein bisschen den Druck raus“, sagte sie. Am kommenden Wochenende bestreitet sie bei den Rennen in Kranjska Gora ihre Olympia-Generalprobe. Der deutsche Alpindirektor Wolfgang Maier warnte vor „zu hohen Erwartungen an seine beiden Topfahrer Höfl-Riesch und Felix Neureuther, der am Freitag den Slalom in Kitzbühel gewonnen hatte: „Olympia hat weder mit Cortina noch mit Kitzbühel zu tun.“

Die schnellen Alten. Hannes Reichelt beendete beim Skiklassiker in Kitzbühel die sieglose Serie der Österreicher. Seit 2006 hatte keiner ihrer Abfahrer das Rennen auf der „Streif“ gewonnen. Nun triumphierte endlich Reichelt, 33, auf einem Podest der älteren Herren. Trotz chronischer Rückenprobleme war der Salzburger um 0,19 Sekunden schneller als Aksel Lund Svindal, 31, und 0,34 Sekunden schneller als US-Altmeister Bode Miller, 36. „Als Kind habe ich immer von diesem Moment geträumt“, sagte Reichelt. „Wenn du hier als Österreicher gewinnst, wirst du zur Legende.“ Der Schweizer Didier Defago, auch schon 36, schloss sich am Sonntag als Sieger des Super-G-Rennens an. Stephan Keppler, 30, aus Ebingen verabschiedete sich mit einem 15. Platz in seiner letzten Abfahrt vom Weltpokal. Im Ziel tippte er sich an den Helm. „Danke!“ stand dort geschrieben.

Goldträume in Oberstdorf. Eric Frenzel, der überragende Kombinierer der Saison, demonstrierte auch beim Heimweltcup in Oberstdorf seine Klasse. Zunächst führte er die deutsche Staffel im Teamwettbewerb mit einem unwiderstehlichen Antritt am letzten Anstieg zum Sieg vor Frankreich und Österreich. Am Sonntag setzte er sich im Einzelrennen ebenfalls im Schlussspurt durch. „Es ist ein schönes Gefühl, schon so viele Erfolge in Sack und Tüten zu haben“, frohlockte der 25-jährige Oberwiesenthaler. „Ein gewisses Potenzial an Selbstbewusstsein habe ich mir geholt.“ Allerdings warnte er davor, ihm schon vorher das Gold umzuhängen: „Ein Selbstläufer wird das nicht.“

Auf Platz vier gesprungen. Michael Neumayer, 35, fehlten in Sapporo nur 5,2 Punkte zum ersten Weltcuperfolg seiner Karriere. In einer engen Konkurrenz reichten dem Berchtesgadener Skispringer Flüge auf 133,5 und 134 Meter beim slowenischen Dreifachsieg durch Jernej Damjan, Peter Prevc und Robert Kranjec nur zum vierten Platz. Neumayer hatte sich nicht für die Winterspiele in Sotschi qualifiziert. Bei den Frauen sprang Carina Vogt aus Degenfeld als Dritte in Planica zum achten Mal in dieser Saison auf das Podest.

Enttäuschende Generalprobe. Die deutschen Bobteams blieben bei den Europameisterschaften am Königssee ohne Titel. Sandra Kiriasis holte Silber im Frauenrennen, Thomas Florschütz im Zweier und Francesco Friedrich im Vierer holten Bronze.