Durch ein 13:10 verdrängen die „Uhlen“ den Harvestehuder THC von der Tabellenspitze

Hamburg. Fleißig schrieb Moritz Fürste Autogramme, sogar mit Kugelschreiber auf die nackte Haut einiger Fans, er schien sehr zufrieden, und dazu gab es allen Grund. Dank einer überragenden zweiten Halbzeit hatten der Spielmacher und seine Kollegen vom Uhlenhorster HC das letzte Hauptrundenspiel in der Nordgruppe der Hallenbundesliga mit 13:10 (5:8) gegen den Harvestehuder THC gewonnen und den Stadtrivalen dadurch noch von der Tabellenspitze verdrängt. Das ist wichtig, weil man nun im Viertelfinale am kommenden Sonnabend – die genaue Anstoßzeit steht nicht fest – Heimrecht gegen den Ostzweiten Zehlendorfer Wespen genießt, während der HTHC beim Ostmeister Berliner HC um den Einzug in die Endrunde kämpfen muss, die am 8./9. Februar in der Sporthalle Hamburg ausgetragen wird.

„Egal, gegen wen es jetzt geht, den Jungs ist alles zuzutrauen“, sagte Fürste. Das klang komisch, aber dass er „die Jungs“ sagte statt „uns“, hat aus UHC-Sicht einen bitteren Hintergrund. An diesem Montag fliegt der 29-Jährige nach Indien, um dort für die Ranchi Rhinos in der Profiliga HIL aufzulaufen. Deshalb wird Fürste in der verbleibenden Hallensaison ebenso fehlen wie Nationaltorhüter Nico Jacobi, der am Mittwoch zu seinem indischen Team Delhi Waveriders stoßen wird. „Natürlich ist das eine Schwächung für uns, aber diese Mannschaft ist in der Lage, die Ausfälle gemeinsam aufzufangen“, sagte Trainer Kais al Saadi.

Die Gründe für den Leistungsumschwung in der zweiten Halbzeit einer mitreißenden Partie hatte al Saadi in der veränderten Abwehrtaktik und einer besseren Zusammenarbeit aller Mannschaftsteile gefunden. Sein HTHC-Pendant Christoph Bechmann ärgerte sich dagegen über die Undiszipliniertheit, mit der sich sein Team mehrfach selbst schwächte, und über die Behäbigkeit, mit der man aus der Pause gekommen war. „Vielleicht war das aber auch ein wichtiger Warnschuss, damit alle wissen, dass man 60 Minuten konzentriert sein muss. Sonst werden wir beim BHC auch nicht bestehen können“, sagte er. Das allerdings wäre schade, denn die Neuauflage des rasanten Derbys würde sich im Finale am 9. Februar in Hamburg gut machen.

Im Abstiegskampf konnten der THK Rissen und der Großflottbeker THGC aufatmen, weil der Club an der Alster Hannover 78 mit einem 14:9 in die Zweite Liga schoss. Als Aufsteiger steht der Klipper THC fest, sodass die Nordgruppe 2014/15 eine Hamburger Meisterschaft werden wird.