Cortina/Kitzbühel. Felix Neureuther genoss seinen zweiten Kitzbühel-Triumph mit geschlossenen Augen. Kurz vor der Siegerehrung atmete er tief ein und ließ sich beim prestigeträchtigen Slalom im Flutlicht feiern. Nach dem Patzer seines ärgsten Torlaufkonkurrenten Marcel Hirscher, der als Führender des ersten Laufs auf Rang 23 zurückfiel, durfte Neureuther den achten Sieg im alpinen Skiweltcup und seinen 25. Podestplatz feiern.

„Es ist immer etwas Besonderes, hier zu gewinnen“, sagte Neureuther, der am legendären Ganslernhang vor vier Jahren seinen ersten Weltcupsieg überhaupt gefeiert hatte. „Im zweiten Durchgang war ich so knapp dran, dass ich ausscheide. Es war verrückt, so viele Schläge. Aber ich habe es geschafft.“ Der 29 Jahre alte Garmisch-Partenkirchener hat sich damit zwei Wochen vor den Olympischen Spielen in Sotschi endgültig in die Rolle des Medaillenanwärters katapultiert.

0,57 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen konnte er bei Schneetreiben ins Ziel retten. Dritter wurde Patrick Thaler aus Italien. Mit Rang vier im ersten Lauf stellte Fritz Dopfer (Garmisch-Partenkirchen) erneut aufsteigende Form unter Beweis, fiel jedoch im Finale durch einige Patzer noch auf Platz zehn zurück.

Voller Selbstbewusstsein kann auch Neureuthers Clubkollegin Maria Höfl-Riesch nach Sotschi fahren. Einen Tag nach ihrem zweiten Platz im Super-G feierte die zweimalige Olympiasiegerin in der verkürzten Abfahrt von Cortina ihren dritten Weltcupsieg dieses Winters. „Ich bin total happy, aber nicht zu euphorisch, weil ich weiß, dass das schnell wieder in die andere Richtung gehen kann“, sagte Höfl-Riesch.

In der Abfahrt am Sonnabend (10.15 Uhr), dann über die volle Distanz, und dem Super-G am Sonntag (12 Uhr) kann sie ihre Weltcupführung ausbauen. Die klassische Hahnenkamm-Abfahrt der Männer auf der Kitzbüheler Streif am Sonnabend (11.45 Uhr/alle ZDF und Eurosport) führt wegen der Witterungslage nicht über die Schlüsselstellen Hausbergkante und Traverse.