Melbourne. Ein kurzes Winken ins Publikum, Abgang. Der Melbourne-Aufenthalt von Tommy Haas war schnell beendet. Nur 80 Minuten hielt die Schulter, dann gab der Hamburger in der ersten Runde der Australian Open beim Stand von 5:7, 2:5 gegen den Spanier Guillermo Garcia-Lopez auf.

„Ich glaube nicht, dass da was Schlimmeres passiert ist. Es ist ein Gefühl von Schwäche, nicht von Schmerzen, die mir Sorgen machen“, sagte der 35-Jährige, dessen Schulter schon dreimal operiert wurde. „Ich muss die Schulter jetzt etwas zur Ruhe kommen lassen.“ Ob es für das Davis-Cup-Match gegen Spanien vom 31. Januar bis 2. Februar in Frankfurt/Main reicht, ist ungewiss: „Es bringt nichts, zum Davis Cup zu reisen, wenn ich dem Team nicht helfen kann. Aber ich hoffe, dass ich bis dahin wieder fit bin.“

Für eine positive Überraschung sorgte dagegen Julia Görges, die als eine von insgesamt sechs deutschen Profis die Auftaktrunde überstand. Die nach einem enttäuschenden Jahr auf Platz 73 abgerutschte Bad Oldesloerin besiegte die Weltranglisten-Siebte Sara Errani (Italien) nach einer ganz starken Leistung mit 6:3, 6:2 „Es tut immer gut, eine Top-Ten-Spielerin zu schlagen“, sagte Görges, die es nun mit Lauren Davis (USA) zu tun bekommt.

Die weiteren Hamburger sollten in der Nacht zum Dienstag ihre Erstrundenpartien bestreiten. Carina Witthöft spielte gegen die Luxemburgerin Mandy Minella, Tobias Kamke traf auf Jack Sock (USA) und Julian Reister auf Thomaz Bellucci (Brasilien).