Bundesliga-Hockeyherren gewinnen beim Club an der Alster 12:9

Hamburg. Wer am Sonntagnachmittag kurz nach Abpfiff Kais al Saadi ins Gesicht schaute, der hätte nicht glauben mögen, dass die von ihm trainierten Hockeyherren des Uhlenhorster HC das Stadtderby der Hallen-Bundesliga beim Club an der Alster mit 12:9 (4:4) gewonnen hatten. In sich gekehrt hockte der Chefcoach auf seiner Bank, die Gratulanten schien er kaum wahrzunehmen. „Ich habe mich innerlich gefreut“, sagte al Saadi, der seine Zurückhaltung mit dem ihm eigenen Perfektionismus begründete. „Ich hätte gern gesehen, dass wir das Spiel souveräner gewinnen“, sagte er, „damit hätten wir eine gute Leistung krönen können.“

Sein Alster-Kollege Joachim Mahn hätte wohl viel darum gegeben, sich mit derlei Problemen befassen zu dürfen. Nach der Hälfte der Hauptrunde liegen seine Mannen – mit einem Spiel Rückstand – bereits acht Punkte hinter dem UHC und sogar neun Zähler hinter Tabellenführer Harvestehuder THC, der am Sonntagabend mit 15:8 gegen den Großflottbeker THGC gewann. „Natürlich haken wir die Saison noch nicht ab, aber wir wissen, dass es jetzt unfassbar schwer wird, noch das Viertelfinale zu erreichen“, sagte Kapitän Jonathan Fröschle, der mit vier Toren bester Schütze seines Teams war.

Den Unterschied in einem selten hochklassigen, aber spannenden Prestigeduell machte vor rund 1000 Besuchern in der voll besetzten Alster-Halle die Breite im Kader des UHC aus. Al Saadi konnte den Ausfall von Jan-Philipp Rabente, der wie die Torhüter Nico Jacobi (UHC) und Tim Jessulat (Alster) am Sonntag mit der Nationalmannschaft zum World-League-Finale in Indien gereist war, durch den Einsatz der Nachwuchsspieler Tino Teschke, 19, und Philip Schmid, 18, kompensieren, die sich großartig einfügten. „Dass wir auf die Jugend setzen können, ist ja keine Überraschung. Dennoch bin ich froh, dass die beiden in einem so wichtigen Spiel so stark gespielt haben“, lobte al Saadi, der mit Jacobi-Ersatz Tommy Morrice, 19, einen weiteren Teenager hervorhob: „In der zweiten Halbzeit hat er uns einige Male im Spiel gehalten.“

Mahn, der Jessulat durch den erst 17 Jahre alten U18-Nationalkeeper Tobias Deppermann ersetzte, der in der ersten Hälfte stark hielt und danach von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde, will in der verbleibenden Saison versuchen, seinen Nachwuchs an die Bundesliga heranzuführen. „Wir müssen arbeiten, um wieder konkurrenzfähig zu werden“, sagte er.