Novak Djokovic gewinnt das Showturnier in Abu Dhabi, und Boris Becker freut sich in der Loge mit

Abu Dhabi. Die beiden hatten offensichtlich ihren Spaß. Saßen nebeneinander, als seien sie schon jahrelang vertraut. Ein strahlendes Lächeln hier und da, sie scherzten fröhlich. Boris Becker kann sehr charmant und unterhaltsam sein, und Jelena Ristic ist nicht die erste Frau, die sich in der Nähe des dreimaligen Wimbledon-Champions durchaus wohl fühlt. Dass Novak Djokovic das Finale des Showturniers in Abu Dhabi mit 7:5, 6:2 gegen David Ferrer (Spanien) gewann, besserte die Laune des neuen Trainers und der Verlobten des Weltranglistenzweiten nur noch mehr.

Einstand geglückt. Natürlich konnte der neue Headcoach in den zwei Matches am Freitag und am Sonnabend gegen Jo-Wilfried Tsonga (Frankreich) und Ferrer auf Djokovics Spiel noch keinen Einfluss nehmen – weder positiv und auch nicht negativ. Aber er war da, im blauen Trainingsanzug saß er in der Loge. Wie ein richtiger Trainer eben. Und wenn er sich nicht mit Jelena Ristic beschäftigte, dann klatschte der 46-Jährige in die Hände, munterte auf, motivierte. Und schickte wenig später via Twitter ein Bild des unförmigen Siegerpokals in alle Welt.

„Ich bin richtig froh, Boris in meinem Team zu haben“, sagte Djokovic, bevor er den bernsteinfarbenen Pokal und einen Scheck über 250.000 Dollar überreicht bekam: „Es ist großartig, mit dieser Trophäe unsere Zusammenarbeit zu starten. Hoffentlich machen wir so weiter.“ Der Serbe ist ein höflicher junger Mann, der aber auch weiß, dass der Einfluss der deutschen Tennisikone auf sein Spiel eher begrenzt sein wird: „Ich werde keine großen Veränderungen vornehmen, ich bin ein kompletter Spieler. Kleine Details hier und da, kleine Anpassungen, das war’s.“

Becker sieht das genauso, spricht von „kleinen Dingen, die auf diesem Level darüber entscheiden, ob du den großen Pokal gewinnst oder Zweiter wirst.“ Aus diesem Grund hat Djokovic ihn engagiert, aus diesem Grund hat nun auch Roger Federer die Zusammenarbeit mit Beckers langjährigem Rivalen Stefan Edberg bekannt gegeben.

Spätestens bei den Australian Open ab 13. Januar in Melbourne wird es ernst für den Cheftrainer Becker von Titelverteidiger Djokovic. „Es ist einfacher zu spielen, als auf der Bank zu sitzen. Man ist viel nervöser“, sagte Becker der „Bild“. Und nicht immer wird Jelena Ristic bei ihm für Entspannung sorgen. Voraussichtlich.