Novi Sad. Aus der Traum von einer Medaille: Deutschlands Handballfrauen sind bei der WM in Serbien kurz vor dem Halbfinale ausgeschieden. Ein Dutzend Treffer von Susann Müller waren zu wenig, um in Novi Sad die 28:31 (17:17)-Niederlage im Viertelfinale gegen Dänemark zu verhindern. In den letzten Minuten verspielte die Mannschaft von Bundestrainer Heine Jensen eine 26:24-Führung und muss nach der ersten Niederlage im siebten Turnierspiel die Heimreise antreten. „Natürlich sind wir enttäuscht. Wir waren ganz kurz vor dem Sieg“, sagte Jensen nach den packenden 60 Minuten.

Dänemark trifft nun am Freitag im Semifinale auf Olympia-Gastgeber Brasilien, der Ungarn mit 33:31 nach zwei Verlängerungen bezwang und als zweites nicht europäisches Team nach Südkorea in einem WM-Halbfinale steht. Nicht minder überraschend hatte Polen zuvor mit 22:21 den WM-Zweiten Frankreich ausgeschaltet und erstmals ein WM-Halbfinale erreicht. Gegner ist am Freitag Gastgeber Serbien, der vor der Weltrekordkulisse von 15.923 Zuschauern Titelverteidiger Norwegen mit 28:25 bezwang.

Die deutsche Mannschaft startete hoch motiviert, aber einmal mehr sehr unglücklich. Zum einen lief der Spielaufbau zunächst unpräzise und nervös. Zum anderen schaffte es das DHB-Team, bis zur Mitte der ersten Halbzeit siebenmal Latte oder Pfosten zu treffen. Nach einem weiteren Zwischentief beim 11:14 (21.) holte der EM-Siebte aber Tor um Tor auf.

Nach der Pause markierte Rückraumspielerin Müller beim 18:17 (32.) die erste Führung, die aber nicht lange von Bestand war. Beide Teams waren sich ebenbürtig, weil die deutsche Mannschaft weniger Fehler machte. Bis zu den letzten fünf Minuten, in denen nach dem 27:27 (55.) nur noch ein Treffer gelang. Das war zu wenig für den Sieg. DHB-Vizepräsident Bob Hanning nahm es sportlich: „Die Niederlage ist ärgerlich. Aber die Leistungen bei der WM haben gezeigt, dass das Team wieder in der Weltspitze ist.“