Hamburg. Natürlich, ein paar Sprüche musste er sich anhören. Dass ihm das rote Trikot besser stünde als das grüne zum Beispiel. Aber Sebastian Biederlack hatte damit gerechnet. „Ich hatte ja selbst Sorge, dass ich irgendwann während des Spiels aus einem Reflex heraus den Ball zu einem Roten passen würde“, sagte der 32-Jährige. Rot, das ist die Trikotfarbe des Clubs an der Alster, und für diesen spielt Biederlack seit mittlerweile 13 Jahren.

Doch in diesem Winter ist alles anders, denn der langjährige Hockey-Nationalspieler ist für die Hallensaison zurückgekehrt zu seinem Heimatverein, dem THK Rissen. Und wie es der Spielplan wollte, stand gleich zum Bundesligaauftakt am Sonnabend die Partie gegen Alster an, für das er im Feld weiterhin am Krummstock bleibt. „Beim Einlaufen und Einspielen war es ein komisches Gefühl, aber als das Spiel lief, habe ich mich wohl gefühlt“, sagte Biederlack nach den emotionalen 60 Minuten.

Dass er sich wohl fühlte, hatte auch damit zu tun, dass der Aufsteiger über weite Strecken mit dem Mitfavoriten auf die Nordmeisterschaft gut mithielt. Zur Halbzeit stand es nur 2:3, am Ende siegte Alster 6:3, und das vor allem deshalb, weil die Rissener mit der neuen Regel, die nur noch vier statt fünf Feldspieler vorsieht, überfordert waren. So nahm Trainer Kai Britze im Ballbesitz den Torhüter vom Feld, um mit einem fünften Feldspieler Überzahl zu schaffen. Doch weil diese Überzahl zumeist mangelhaft ausgespielt wurde, traf Alster sechsmal in ein verwaistes Tor.

Alster-Chefcoach Joachim Mahn zollte Biederlack immerhin ein Sonderlob. „Ich bin mir sicher, dass Rissen mit ihm die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen wird.“ Zumal auch Christoph Eimer das Team stabilisieren wird, wenn er seine im Training erlittene Zerrung auskuriert hat. Biederlack ist deshalb vor der Aufgabe nicht bange. „Wir haben gezeigt, dass wir Potenzial haben. Alster ist nicht der Gegner, gegen den wir punkten müssen.“

In der Hallenhockey-Bundesliga der Damen gewinnt Alster zum Auftakt mit 4:3 gegen DHC Hannover