Rechenspiele: Am Abend muss Borussia Dortmund den SSC Neapel schlagen. Doch selbst zwei Siege in den zwei Partien garantieren noch nicht das Weiterkommen.

Hamburg. Gut ein halbes Jahr ist es gerade mal her, dass Borussia Dortmund im Wembley-Stadion von London im Champions-League-Finale stand. Lange hielten die Westfalen mit dem FC Bayern mit, doch eine Minute vor Schluss besiegelte Arjen Robben den 2:1-Triumph der Münchner. Drei Tage nach der Bundesliga-Pleite gegen die Bayern (0:3) am vergangenen Sonnabend droht nun schon das Gruppenaus in der Königsklasse. Im Heimspiel gegen den SSC Neapel ist die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp heute Abend zum Siegen verdammt.

Das Team sei „total auf Sieg programmiert“ erklärte Verteidiger Sokratis trotz der Verletztenmisere der Dortmunder. In der Gruppe mit dem FC Arsenal, Neapel, Marseille und den Schwarz-Gelben könnte es zu Rechenspielen und einem echten Fotofinish kommen. Denn in den Uefa-Regularien zur Königsklasse wird nicht rein nach Punkten und Tordifferenz gewertet. Abendblatt.de zeigt Ihnen die Konstellationen, wie der BVB doch noch ins Achtelfinale einziehen kann:

Sieg gegen Neapel ist (fast) Pflicht!

Der BVB muss Neapel schlagen, um noch realistische Chancen im Wettbewerb um einen der beiden Achtelfinal-Plätze zu haben. Das Hinspiel verloren die Borussen mit 1:2. Um den direkten Vergleich mit den Italienern für sich zu entscheiden, braucht Klopps Team ein 1:0 oder einen Sieg mit mindestens zwei Toren Unterschied.

Bei einem Unentschieden bleibt nur die Hoffnung

Schafft der BVB nur ein Remis gegen Neapel, bleiben nur noch theoretische Chancen auf das Weiterkommen. Arsenal dürfte dann gegen Marseille heute und im letzten Spiel gegen Neapel nur einen einzigen Punkt holen. Denn dann könnte Dortmund wie London noch auf zehn Punkte kommen und würde den direkten Vergleich aufgrund eines Auswärtstors mehr gewinnen (2:1-Sieg in London, 0:1-Niederlage in Dortmund).

Vorsicht: Auch zwei Siege garantieren nicht das Achtelfinale

Schlägt der BVB Neapel und auch Marseille, sind die Tickets fürs Achtelfinale nicht automatisch gebucht. Bei einem Sieg der Londoner gegen Marseille heute und einem Erfolg Neapels gegen Arsenal im letzten Spiel hätten dann alle drei Clubs zwölf Punkte auf dem Konto. Dann greift ein komplizierter Rechenmechanismus der Uefa.

Denn dann zählt nicht mehr der direkte Vergleich, sondern die Ergebnisse der drei Teams untereinander. Sprich: Die Resultate der Partien gegen Marseille würden gestrichen (alle drei Teams hätten beide Spiele gegen die Franzosen gewonnen). Somit würden Arsenal, Neapel und Dortmund auf sechs Punkte kommen.

Entscheidend für das Weiterkommen in der Champions League wäre dann die Tordifferenz. Da liegt Arsenal vor dem Spieltag mit +2 vorne, BVB und Neapel haben aktuell eine Differenz von -1.

Der Endspurt in Europa verspricht also trotz der kalten Jahreszeit heiß zu werden. Vorausgesetzt die Dortmunder feiern heute Abend nach drei Niederlagen in Serie wieder ein Vollgas-Fußballfest. Sechs Monate nach der schmerzhaften Niederlage von Wembley steht das nächste Endspiel an ...