Austin. Auf der Suche nach einem Ersatz für seinen verletzten Spitzenfahrer Kimi Räikkönen, der am Freitag erfolgreich am Rücken operiert wurde, fing sich Lotus-Teamchef Eric Boullier vor dem Großen Preis der USA eine Absage nach der anderen ein. Nico Hülkenberg kam nicht aus seinem Vertrag bei Sauber heraus. Testfahrer Davide Valsecchi wurde wegen mangelnder Erfahrung in der Formel 1 ausgemustert.

In seiner Verzweiflung fragte er sogar Michael Schumacher. Doch der 44-Jährige sagte ab, obwohl unweit der Grand-Prix-Strecke in Texas die Ranch seiner Frau Corinna liegt. In letzter Minute entschied sich Lotus für Caterham-Testpilot Heikki Kovalainen, der nun am Sonntag (20 Uhr/RTL und Sky, Liveticker auf abendblatt.de) startet.

Auf einen US-Piloten kam Boullier nicht. Es gibt derzeit keine amerikanischen Rennfahrer im Dunstkreis der Formel 1. Noch immer fremdelt die Königsklasse mit den USA als Gastgeber. Einer der Hauptgründe ist der Startverzicht der meisten Teams beim Rennen 2005 im amerikanischen Motorsport-Heiligtum Indianapolis. Aus Angst vor Unfällen in den Steilkurven boykottierten alle mit Michelin-Reifen ausgerüsteten Teams das Rennen. Schumacher gewann die lächerliche Wettfahrt der fünf Autos mit Bridgestone-Reifen.

Umso erstaunlicher war der Erfolg des Rennens in Austin im vergangenen November. Die Tribünen rund um die neu gebaute Strecke waren bestens gefüllt, sogar die US-Medien berichteten mit einer drolligen Neugier. Unschöne Meldungen kommen allerdings aus New York. Dort sollte eigentlich 2014 der zweite US-Grand-Prix stattfinden. Doch es fehlen die finanziellen Mittel. Stattdessen hat nun ein Rennen vor den Toren von Casablanca (Marokko) beste Chancen, Schauplatz der PS-Show zu werden.