Dabei ist mit Melissa Luschnat die letzte verbliebene Linksaußen angeschlagen

Buxtehude. Vielleicht ist es der Mut der Verzweiflung, vielleicht weiß Dirk Leun aber auch einfach besser als jeder andere, was aus seiner Mannschaft herauszuholen ist. Vor dem entscheidenden Rückspiel in der dritten Runde des Europapokals der Pokalsieger gegen Lugi HF am Sonntag (17 Uhr) gibt sich der Trainer der Buxtehuder Handballerinnen zumindest siegesgewiss. „Das Team aus Lund ist beileibe keine Übermannschaft und kein Gegner, gegen den wir rausfliegen dürfen“, sagt der BSV-Coach.

Dennoch gehen die Norddeutschen nach der 24:26-Heimpleite gegen das junge schwedische Team aus einer miserablen Ausgangsposition ins Rennen. Vor allem in der Offensive blieb der BSV angesichts einer äußerst variablen Deckung von Lund zu statisch, verzettelte sich in Einzelaktionen. „Wir hatten die Chance, mit vier, fünf Toren zu gewinnen, aber das haben wir uns selbst verbaut“, resümiert Leun. Nun will er den Schalter in der Mannschaft umgelegt haben, schwor die BSV-Frauen in der vergangenen Woche auf den Gegner ein. „Wir dürfen uns nicht beeindrucken lassen, sondern müssen die Räume konsequent angreifen und unsere Chancen besser kreieren.“

Personell geht der BSV weiter auf dem Zahnfleisch. Vor allem die Linksaußenposition ist spärlich besetzt. Lone Fischer und Sina Ritter fallen nach ihren Kreuzbandrissen aus. Sanne Hoekstra darf im Europacup nicht spielen. Die einzig Verbliebene, Melissa Luschnat, verletzte sich im Training am rechten Knie. Dirk Leun rechnet zwar damit, die 21-Jährige einsetzen zu können, über die gesamte Spielzeit wird er jedoch auf Alternativen zurückgreifen müssen. Das wäre Spielmacherin Sarah Lamp, die „über einen guten Zug zum Tor und ein gutes Konterverhalten verfügt“, wie Leun lobt. Auch Jessica Oldenburg und Josephine Techert stünden zur Verfügung. Oldenburg spielt nach einer Daumenverletzung unter Schmerzen, Techert wird nach überstandenem Kreuzbandriss mit körperbetontem und schnellem Spiel im internationalen Geschäft zu kämpfen haben.

Immerhin, am Montag soll die Leistungsträgerin Marcella Deen (Bandscheibenvorfall) wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Mit der Rückkehr der Kreisläuferin sowie der Langzeitverletzten Jana Lembke (Knie) rechnet der Trainer spätestens zur Partie gegen Göppingen am 28. Dezember.

Gegen Lund soll die Überraschung her. Sonst wird aus Mut schnell Verzweiflung.

Ein weiterer Großstifter hat für die geplante Multifunktions-Arena in Buxtehude 100.000 Euro bereitgestellt. Damit der Bau beginnen kann, fehlen bis zur Frist am 30. November 1,9 Millionen Euro.