Alsters Hockey-Ass spielt in der Hallensaison für seinen Heimatverein THK Rissen

Hamburg. Manchmal haben Spielplangestalter ein goldenes Händchen. Wenn am 7. Dezember die Hallenhockey-Bundesliga in die Saison 2013/14 startet, steht eine Partie auf dem Programm, die ganz besondere Emotionen freisetzen wird, und das vor allem bei Sebastian Biederlack. Der langjährige Nationalspieler trifft dann mit seinem Heimatverein THK Rissen auf den Club an der Alster; den Verein, für den der 32-Jährige seit 13 Jahren aufläuft und für den er eigentlich unverzichtbar ist.

Dass sie nun ohne ihren Defensivstrategen auskommen müssen, haben sie bei Alster mit Verständnis aufgenommen, denn Biederlack hat aus seiner Verbundenheit zu Rissen, wo er bis zu seinem Wechsel im Jahr 2000 spielte, nie ein Geheimnis gemacht. „Der Kontakt ist nie abgerissen, ich hatte immer geplant, dass ich gegen Ende meiner Karriere gern noch einmal für meinen Heimatclub spielen würde“, sagt Biederlack. Diesen Entschluss hat er Jahr um Jahr verschoben, doch vor einigen Wochen reifte im Gespräch mit Rissens Routinier Benjamin Laatzen, der einst auch für Alster spielte, die Erkenntnis, dass der Zeitpunkt für einen Wechsel nun gekommen war.

Als endgültigen Abschied von Alster will Hamburgs Sportler des Jahres 2008 den Schritt allerdings nicht verstanden wissen. Die Spielordnung des Deutschen Hockey-Bundes schreibt vor, dass er die Feldsaison für Alster beenden muss, und das will er auch, zumal der Klassenerhalt noch nicht gesichert ist. Wie es dann im Sommer weitergeht, hat er sich offengelassen. Was Rissen sich wünscht, ist klar. Kai Britze ist überzeugt, dass Biederlack eine feste Größe seiner Mannschaft werden wird. „Seine Rückkehr ist eine Riesensache“, sagt der Sportliche Leiter des THK, „natürlich hoffen alle im Verein, dass er dauerhaft bleibt.“

Dass er mit Rissen zunächst um den Klassenerhalt kämpfen muss, stört Biederlack nicht, und angesichts der namhaften Neuzugänge ist das Ziel, einen gesicherten Mittelfeldplatz zu belegen, durchaus realistisch. Mit Philip Weber (nach langer Verletzung) und Malte Pingel (vom Berliner HC) sind zwei weitere Rückkehrer an Bord, zudem hat sich der aus beruflichen Gründen nach Hamburg gezogene Christoph Eimer, Weltmeister von 2002, angekündigt. Sollte dann noch Florian Keller, langjähriger Nationalmannschaftskollege Biederlacks aus Berlin, neben seiner Ausbildung zum Golftrainer die Zeit finden, seine seit Sommer vorliegende Spielberechtigung für den THK wahrzunehmen, hätte Britze tatsächlich ein schlagkräftiges Team am Start.

Sebastian Biederlack freut sich auf jeden alten und neuen Weggefährten. Er hat auch nie in Erwägung gezogen, gegen Alster nicht zu spielen. „Wenn ich so etwas mache, mache ich es richtig“, sagt er. So hat er es immer gehalten, und der Erfolg gibt ihm recht.