Das Volleyballteam Aurubis weist beim 1:3 gegen Meister Schwerin eine Leistungssteigerung nach

Hamburg. Man muss die Bundesliga-Volleyballerinnen des VT Aurubis wahrlich bewundern für ihre Geduld. Wieder standen sie nach dem 1:3 (14:25, 23:25, 25:23, 24:26) gegen Meister und Pokalsieger Schweriner SC ohne Punkt da und waren auch im vierten Saisonspiel ohne zählbaren Erfolg geblieben, und trotzdem wurden sie nicht müde, die alte Platte abzuspielen, die sie nun schon seit einigen Wochen auflegen. Wir machen noch zu viele Fehler, sind aber auf dem richtigen Weg, werden weiter hart arbeiten und den Glauben nicht verlieren, so ungefähr klang das bei allen Darstellerinnen, die um eine Analyse gebeten wurden.

Es ist grundsätzlich nichts gegen das Abspielen alter Platten zu sagen, vor allem dann nicht, wenn die Hits noch immer aktuell sind. Und tatsächlich hatte die knappe Pleite gegen die Schweriner dazu getaugt, ein wenig Mut zu schöpfen in einer Saison, die für das auf neun Positionen umformierte Team von Cheftrainer Helmut von Soosten nichts anderes als den Kampf gegen den Abstieg bereithalten wird. Besonders die Hingabe, mit der sich die Mannschaft nach einem erschütternden ersten Satz in die Partie kämpfte, machte den 1211 Zuschauern in der CU-Arena Mut. Als die VTA-Damen im zweiten Durchgang von 16:23 auf 23:23 herankamen, standen die Zuschauer auf ihren Schalensitzen, und als um 19.21 Uhr der zweite Satzball im dritten Durchgang zum ersten Satzgewinn der Saison genutzt wurde, entlud sich die Anspannung in einem kollektiven Jubelschrei.

Dass es nach 104 Spielminuten gegen eine Schweriner Mannschaft, die keinesfalls glanzvoll aufspielte und mit dem Doublesieger-Team aus der Vorsaison nicht mehr allzu viel gemein hat, dennoch nicht zum ersten Punktgewinn reichte, lag vor allem an der immens hohen Zahl individueller Fehler. „Wenn wir die nicht abstellen, werden wir keine Spiele gewinnen“, sagte Chefcoach von Soosten, der dennoch das Positive in den Vordergrund zu stellen versuchte. „Die Tabelle täuscht derzeit etwas über unseren wahren Leistungsstand hinweg“, sagte er, „heute hätten wir einen Punkt verdient gehabt. Natürlich brauchen wir jetzt bald Zählbares, damit die gute Stimmung, die wir im Training haben, nicht kippt. Aber wir sind in dieser Liga auf jeden Fall konkurrenzfähig, wenn auch nicht mit den Topteams wie Schwerin.“

Derlei Qualität, so viel ist nach den ersten Eindrücken klar, fehlt der Mannschaft in dieser Saison tatsächlich. Mut machte allerdings der starke Auftritt von Außenangreiferin Anika Brinkmann, die mit 21 Zählern beste Punktesammlerin war. Auch der Mittelblock mit der zur wertvollsten Spielerin gewählten Spielführerin Imke Wedekind und Jennifer Pettke, die zum zweiten Satz für Eva Michalski ins Spiel kam, zeigte viele positive Ansätze. In Annahme, Aufschlag und Zuspiel ist dagegen noch eine Menge zu verbessern. An diesem Mittwoch (19.30 Uhr) gibt es in Aachen die nächste Chance dazu. Das Volleyballteam Aurubis sollte sie nutzen. Es ist Zeit für eine neue Platte.

Das Viertelfinal-Pokalspiel beim Ligakonkurrenten Dresdner SC wurde für Montag, 18. November, um 20 Uhr angesetzt