Hamburg. Dass seine Siegesserie auf dem Wannsee gerissen ist, damit konnte Johannes Polgar sehr gut leben. Schließlich ging es am Wochenende nicht um irgendwelche persönlichen Rekorde sondern um einen Platz in der Geschichte des deutschen Segelsports: als Gewinner der allerersten Bundesligameisterschaft überhaupt. Genau genommen heißt der natürlich Norddeutscher Regatta-Verein (NRV), aber es waren der frühere Starboot-Europameister Polgar sowie seine J/70-Crew Florian Spalteholz, Klaas Höpcke und Niklas von Meyerinck, die diesen Erfolg bei der fünften und abschließenden Regatta in Berlin heraussegelten.

„Fantastisch, dass wir die Schale nach Hamburg holen konnten“, sagte Polgar, „es war eine Wahnsinnssaison für uns.“ Den entscheidenden Vorsprung hatte der NRV bereits am 31. August und 1. September mit dem Heimsieg auf der Außenalster herausgefahren, der einzigen im Match-Race-Format (einer gegen einen) ausgetragenen Regatta. Auf dem Wannsee reichte am Wochenende im 18er-Feld ein vierter Platz, um in der Endabrechnung mit 81 Punkten den Württembergischen Yacht-Club (73) und den gastgebenden Verein Seglerhaus am Wannsee (69) auf die weiteren Podiumsplätze zu verweisen. Der letzte Tagessieg der Saison ging an den Schweriner Yacht-Club.

Der NRV wird nicht der letzte Gewinner der Bundesliga bleiben, so viel ist sicher. Für 2014 haben bereits 30 Vereine Interesse bekundet, die Planungen für die Einführung einer Zweiten Bundesliga laufen. Lindau, Radolfzell, Uerdingen, Hattingen und der Yacht-Club Noris segeln im Frühjahr um den Klassenverbleib. Zudem wird das Format offenbar ein Exportschlager. Bereits 2014 will Dänemark eine vergleichbare Serie starten. Mittelfristig könnten sich die besten Clubs Europas in einer Art Champions League messen. Polgar: „Sich das vorzustellen, ist fantastisch.“