Vor zwei Jahren eröffneten Dortmund und Stuttgart ebenfalls den Spieltag. Endstand damals: 4:4. Der gebürtige Berliner Kevin-Prince Boateng läuft erstmals als Auswärtsspieler im Olympiastadion auf.

Hamburg. Nach einer geruhsamen Woche ohne Spielstress kann sich Borussia Dortmund am elften Spieltag wieder an die Spitze der Fußball-Bundesliga setzten – zumindest für 19 Stunden. Gegner VfB Stuttgart feierte aber den Ligarekord von zwölf Siegen beim BVB und entführte in den letzten vier Gastspielen dort jeweils einen Punkt. So auch beim 4:4 vor zwei Jahren. Ein denkwürdiges Spiel, das damals ebenfalls den Spieltag eröffnete.

Bayern München tritt bei den zu Hause nur per Phantomtor besiegten Hoffenheimern an, gegen die der Rekordmeister aber noch nie verlor. Auch Bayer Leverkusen, der Dritte im Bunde der Spitzenklubs, ist bei Schlusslicht Eintracht Braunschweig haushoher Favorit. Im Kellerduell treffen sich der 1. FC Nürnberg und der SC Freiburg als die einzig noch sieglosen Teams.

In Berlin kommt es zur Rückkehr des Prinzen. Der gebürtige Berliner Kevin-Prince Boateng kehrt erstmals seit seinem Wechsel von Hertha BSC im Sommer 2007 als Auswärtsspieler ins Berliner Olympiastadion. Während seiner Leihe an den BVB im Jahr 2009 verpasste er sein persönliches Highlight-Spiel verletzungsbedingt.

Der 11. Spieltag im Stenogramm:

Borussia Dortmund – VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr): Gegen keinen Klub setzte es für den BVB zu Hause mehr Niederlagen als die zwölf gegen die Schwaben, die seit fünf Jahren nicht mehr in Dortmund verloren. Die letzten vier Duelle dort endeten unentschieden. Besonders packend war die Partie am 30. März 2012, die mit sechs Toren in den letzten 20 Minuten 4:4 endete. Der gebürtige Stuttgarter Jürgen Klopp gewann nur eins seiner acht Heimspiele gegen den VfB, der keins der sieben Ligapartien mit Trainer Thomas Schneider verlor. In den letzten drei Runden mussten sich die Schwaben, die in den letzten drei Gastspielen sieben Punkte holten, jeweils trotz 1:0-Führung mit einem Remis begnügen. In den Spielen der Stuttgarter gab es den Ligarekord von acht Toren in der ersten Viertelstunde. In den letzten acht Auftritten in Dortmund trafen sie aber keinmal in der ersten Halbzeit. Die Westfalen gewannen sechs der letzten sieben Pflichtaufgaben mit 16:2 Toren und alle Liga-Heimspiele der Saison. Ihre letzten sechs Treffer erzielten sechs verschiedene Schützen. – Vergangene Saison: 0:0 und 2:1

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 19 S, 14 U, 12 N – 83:62 Tore – Gesamtbilanz: 29 S, 23 U, 38 N – 137:153 Tore

1. FC Nürnberg – SC Freiburg (Sonnabend, 15.30 Uhr): Mit seinem Tor beim 1:1 am 2. März dieses Jahres war Timmy Simons für den einzigen Punkt verantwortlich, den die Nürnberger in den letzten vier Heimspielen gegen Freiburg holten. Zudem gewannen die Franken keins der letzten acht Duelle, von denen sie fünf verloren. Der vor dem Heimspieldebüt seines neuen Trainers Gertjan Verbeek noch sieglose Club registrierte in fünf der letzten sechs Partien ein Unentschieden. In den letzten beiden Partien traf Josip Drmic jeweils zum 1:1-Endstand. Bei sechs ihrer sieben Saison-Remis punkteten die Nürnberger mit dem letzten Treffer der Partie. Die ebenfalls sieglosen Freiburger erzielten in den letzten vier Runden insgesamt nur einen Treffer und kassierten auswärts mit 13 die meisten Gegentore. In vier der letzten sechs Duelle mit Nürnberg bejubelte Freiburg ein Elfmetertor. Freiburg (85) und Nürnberg (95) gaben die wenigsten Torschüsse ab. – Vergangene Saison: 1:1 und 0:3

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 2 S, 2 U, 4 N – 11:10 Tore – Gesamtbilanz: 3 S, 5 U, 8 N – 18:23 Tore

1899 Hoffenheim – Bayern München (Sonnabend, 15.30 Uhr): Drei Unentschieden und zwei Siege mit einem Tor Unterschied – große Überlegenheit demonstrierte der Rekordmeister nicht in den bisherigen Gastspielen bei der TSG. Doch die Guardiola-Bayern meisterten als erstes Team die ersten zehn Ligaspiele ohne Niederlage. Einzige Flecken auf der Münchner Weste sind die Auswärts-Punktverluste in Freiburg und Leverkusen, wo sie jeweils nach 1:0-Führung mit einem 1:1 zufrieden sein mussten. In keiner der letzten vier Ligapartien gingen sie mit einer Führung in die Halbzeitpause. Die Kraichgauer verloren zu Hause nur durch Stefan Kießlings Phantomtor beim 1:2 gegen Leverkusen, erzielten drei Treffer mehr als die Bayern und in sieben von zehn Partien das 1:0. Hoffenheims Roberto Firmino und der Münchner Mario Mandzukic stehen mit sieben Toren an der Spitze der Torjägerliste. 1899 schoss in der ersten halben Stunde mit zehn die meisten Tore aller Klubs. Bayern verbuchte die Höchstzahl von sechs Kopfballtoren, Hoffenheim mit ebenfalls sechs die meisten Gegentore per Kopf. – Vergangene Saison: 0:1 und 0:2

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 0 S, 3 U, 2 N – 4:6 Tore – Gesamtbilanz 0 S, 3 U, 7 N – 6:23 Tore

HSV – Borussia Mönchengladbach (Sonnabend, 15.30 Uhr): Von den letzten vier Heimspielen gegen Gladbach gewann der HSV nur eins und von den letzten neun Duellen nur zwei. In den letzten drei Treffen holten die Hanseaten aber fünf Punkte. Vereinsrekord sind die neun Platzverweise in Spielen gegen die Fohlen. Mit dem neuen Trainer Bert van Marwijk ist der HSV noch ungeschlagen und bejubelte in vier Spielen (drei davon auswärts) acht Punkte sowie 13 Treffer, von denen sechs auf das Konto von Pierre-Michel Lasogga gehen, der bislang bei jedem Startelf-Einsatz ins Netz traf. Gladbach hat zwar eine makellose Heimweste, ist aber die zweiterfolgloseste Auswärtself. Den einzigen Zähler in der Fremde holten die Gladbacher am 27. September mit einem 2:2 in Augsburg. Allerdings verloren sie nur eine der letzten fünf Aufgaben (0:1 in Berlin am 19. Oktober). Mit je 23 Treffern waren Hamburg und Gladbach erfolgreicher als Spitzenreiter FC Bayern. Im Februar 2012 gewann Gladbach letztmals nach einem Heimsieg die folgende Auswärtsaufgabe. – Vergangene Saison: 1:0 und 2:2

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 25 S, 10 U, 10 N – 82:52 Tore – Gesamtbilanz: 36 S, 24 U, 30 N – 141:140 Tore

Eintracht Braunschweig – Bayer Leverkusen (Sonnabend, 15.30 Uhr): Mit einem Dreierpack, dem bislang letzten der Braunschweiger in der Bundesliga, war Ronald Worm entscheidend am 5:1-Sieg gegen Leverkusen beteiligt. Dieser Erfolg vom 6. März 1982 steht als letzter gegen Bayer in den Eintracht-Annalen. Vom heutigen Stammpersonal der Werkself war damals nur Kapitän Simon Rolfes geboren – sechs Wochen zuvor. Der Aufsteiger verbuchte mit dem schwächsten Angriff der Liga in fünf Heimspielen nur einen Punkt und drei Tore. Die letzten beiden Aufgaben verloren die Niedersachsen mit insgesamt fünf Gegentoren. Bayer gewann sieben der letzten acht Pflichtspiele (Ausnahme: das 1:1 gegen den FC Bayern vom 5. Oktober) und lag dabei nie zur Pause in Rückstand. In den letzten drei Runden registrierten die Leverkusener jeweils genau einen Gegentreffer. Die beiden Klubs sind die einzigen der Liga, die noch kein Tor in der ersten Viertelstunde schossen.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 2 S, 1 U, 2 N – 9:7 Tore – Gesamtbilanz 3 S, 1 U, 6 N – 13:15 Tore

Hertha BSC – Schalke 04 (Sonnabend, 15.30 Uhr): Nur ein torloses Unentschieden und zwei Treffer stehen auf der Berliner Habenseite aus den letzten neun Duellen mit Schalke. Das einzige Hertha-Tor in den letzten sechs Treffen der beiden Liga-Gründungsmitglieder erzielte Adrian Ramos, der in den letzten beiden Saisonpartien jeweils das 1:0 für den Aufsteiger schoss. Von den letzten fünf Punktspielen verloren die Berliner, die vier ihrer fünf Heimspiele gewannen, nur das in München (2:3 am 26. Oktober). Schalke holte mit je drei Treffern vier Punkte aus den letzten beiden Gastspielen, kassierte aber mit 22 Gegentoren bereits exakt doppelt so viele wie nach zehn Runden der vergangenen Saison. In den letzten drei Partien, in denen Youngster Max Meyer jeweils ins Netz traf, bejubelten die Königsblauen je ein Jokertor. Hertha (fünf) und Schalke (vier) feierten die meisten Treffer von Einwechselspielern.

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 18 S, 2 U, 9 N – 47:33 Tore – Gesamtbilanz: 21 S, 10 U, 27 N – 59:74 Tore

Eintracht Frankfurt – VfL Wolfsburg (Sonnabend, 18.30 Uhr): Ein Doppelpack von Theofanis Gekas bescherte der Eintracht am 6. November 2010 ein 3:1 und damit den einzigen Sieg in den letzten sieben Heimspielen gegen Wolfsburg. Erst drei Mal schossen die Hessen zu Hause das 1:0 gegen die Wölfe, die den heutigen Frankfurter Trainer Armin Veh im Januar 2010 entließen. Zuvor war der Coach nach einem 1:4 in Wolfsburg vom VfB Stuttgart gefeuert worden. Bei den letzten beiden Auftritten am Main kassierte Torwart Diego Benaglio je ein Elfmeter-Gegentor. Die Niedersachsen, die ihr 555. Bundesligaspiel bestreiten, gewannen ihre letzten beiden Aufgaben und spielten als einziges Team noch keinmal unentschieden. Die Frankfurter trafen zwar außer beim 0:1 gegen die Bayern immer ins Netz, sind in der Liga aber seit fünf Runden ebenso sieglos wie in allen Heimspielen dieser Saison, in denen sie nur vier Tore schossen. – Vergangene Saison: 2:2 und 2:0

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 3 S, 4 U, 4 N – 18:16 Tore – Gesamtbilanz: 4 S, 8 U, 10 N – 28:34 Tore

FC Augsburg – FSV Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr): Zwei Treffer von Aristide Bancé bescherten den Mainzern am 28. September 2008 den einzigen (Zweitliga)-Sieg aus sieben Pflichtspielauftritten in Augsburg. Am Ende dieser Saison kehrte der FSV in die Bundesliga zurück, wo er nur eins der vier Duelle mit den Schwaben gewann. Der FCA erzielte in jeder der letzten fünf Saisonpartien das 1:0, erbeutete damit aber nur einen einzigen Punkt. Dreimal stand am Ende eine 1:2-Niederlage. Den letzten Sieg (2:1 gegen Freiburg am 14. September) feierte Augsburg nach einem 0:1-Rückstand. Mainz beendete mit dem 2:0 gegen Braunschweig am vergangenen Samstag eine Serie von sechs Spielen mit insgesamt nur einem Punkt. Ihre letzten drei Gastspiele verloren die Rheinhessen mit elf Gegentoren – jeweils nach einer 1:0-Führung. FSV-Trainer Thomas Tuchel überspringt bei einem Sieg die 200-Punkte-Marke. – Vergangene Saison: 1:1 und 0:2

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 1 S, 1 U, 0 N – 3:2 Tore – Gesamtbilanz: 2 S, 1 U, 1 N – 4:4 Tore

Werder Bremen – Hannover 96 (Sonntag, 17.30 Uhr): Ein Sieg nur gelang den Niedersachsen in 25 Gastspielen an der Weser. Seit Fredi Bobics Doppelpack zum 2:1 am 22. März 2003 erzielte 96 in zehn Spielen nur drei Treffer in Bremen und ging dabei nur einmal in Führung – mit dem einzigen Tor in der ersten Halbzeit. In den letzten sieben Spielzeiten gab es in den Treffen der beiden Klubs neun Elfmeter. Hannovers Auswärtsmisere in dieser Saison: kein Punkt und kein Tor auf des Gegners Platz. In den letzten vier Runden punkteten die Niedersachsen, in deren Spielen es den Ligarekord von sieben Platzverweisen gab, lediglich mit einem 1:1 gegen Hertha am 4. Oktober. Werder, dessen Trainer Robin Dutt in fünf Spielen gegen 96 nur einen Zähler holte, ist ebenfalls seit vier Partien sieglos und gewann mit dem 2:0 in Hamburg vom 21. September nur eine der letzten acht Aufgaben. Zu Hause siegten die Bremer zuletzt am 17. August mit einem 1:0 gegen Augsburg. – Vergangene Saison: 2:0 und 2:3

Die Duelle in Zahlen: Heimbilanz: 17 S, 7 U, 1 N – 60:17 Tore – Gesamtbilanz: 26 S, 13 U, 11 N – 113:65 Tore