Hannover. Deutschland hatte am Montag beim Kongress des Handballweltverbands (IHF) in Doha gerade den Zuschlag bekommen, 2019 gemeinsam mit Dänemark die Männer-WM auszurichten, da hatte Präsident Hassan Moustafa eine Frage an Bob Hanning: „Schafft ihr es, bis dahin eine Spitzenmannschaft zusammenzustellen?“ Hanning, der neue Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Handballbundes (DHB), versprach es.

Dies einzulösen wird einen langen Atem brauchen. Deutschland ist bei der Europameisterschaft im Januar in Dänemark nur Zuschauer, in der Qualifikation war der Weltmeister von 2007 an Montenegro gescheitert, einem Land, das weniger Einwohner (625.000) hat als der DHB Mitglieder (832.000). Der erste Schritt aus dem Jammertal soll an diesem Wochenende beim 18. DHB-Supercup der Nationen gegangen werden. Bei dem hochkarätigen Turnier trifft Deutschland in Bremen am Freitag auf den Olympiazweiten Schweden (19.30 Uhr) sowie, jeweils in der Hamburger O2 World, am Sonnabend auf Ägypten (17.45 Uhr) und am Sonntag auf Polen (17 Uhr/alle Sport1).

„In diesen Spielen wollen wir unser ramponiertes Selbstvertrauen aufpolieren“, sagte Trainer Martin Heuberger am Mittwoch in Hannover. Siege, der sechste Titelgewinn womöglich, wären da sicherlich hilfreich, aber keine notwendige Bedingung, wie Hanning versichert: „Man kann auch mal 27:30 verlieren, wenn man etwas erprobt, was einen in der Zukunft weiterbringt.“

Eine Fünf-eins-Abwehr zum Beispiel. Heuberger hat das System mit einem vorgezogenen Spieler seit seinem Amtsantritt 2011 wiederholt als Alternative zur klassischen Sechs-null-Variante erproben lassen, bei der sich alle Mann am Kreis postieren. Am mangelnden Einsatz wird das Vorhaben nicht scheitern, da ist sich Heuberger nach den Eindrücken vom laufenden Lehrgang in Barsinghausen sicher: „Die Jungs sind gewillt und haben sich der neuen Aufgabe gestellt. Ich bin von ihrer Trainingsleistung beeindruckt.“

Jeder seiner 17 Spieler, unter ihnen der nachnominierte Hamburger Halbrechte Adrian Pfahl, werde ausreichend Einsatzzeit bekommen – schon um die Belastung in Grenzen zu halten. So viel Rücksicht wird Heuberger im kommenden Sommer nicht mehr nehmen können, wenn die Qualifikation für die WM 2015 auf dem Spiel steht.

Hanning hat Heubergers Vertragsverlängerung über das Saisonende hinaus davon abhängig gemacht. Am Freitag ist der frühere HSV-Trainer nach zehn Jahren letztmals als Co-Kommentator für Sport1 im Einsatz. Am gleichen Tag legt er sein Amt als Vizepräsident der Männer-Bundesliga nieder.

Weitere Spiele in Hamburg: Polen – Schweden, Sa., 20 Uhr; Schweden – Ägypten, So., 14.30 Uhr. Tickets: An allen CTS-Vorverkaufsstellen, bei der Karsten-Jahnke-Konzertdirektion (Oberstraße 14b), an der Abendkasse und unter Telefon 0404132260.