Spektakuläre Wende bei der Trainersuche in Nürnberg: Es soll bereits ein Treffen zwischen Felix Magath und Nürnbergs Verantwortlichen gegeben haben. Der bisherige Topkandidat Christian Gross hat dem FCN abgesagt.

Nürnberg. Bahnt sich in Nürnberg etwa eine spektakuläre Wende bei der Trainersuche an? Der 1. FC Nürnberg soll auch Kontakt zu Felix Magath aufgenommen haben. Wie die „Nürnberger Zeitung“ berichtete, trafen sich Sportvorstand Martin Bader und Aufsichtsratschef Klaus Schramm am Donnerstagabend mit dem 60-Jährigen. Magath wurde zuletzt bereits durch Investor Klaus-Michael Kühne als neuer starker Mann im sportlichen Bereich beim HSV ins Gespräch gebracht. Auch Fred Rutten und Marcel Koller gelten im Nürnberger Umfeld als mögliche Alternativen, da mit dem bisherigen Topkandidaten Christian Gross keine Einigung zustande gekommen ist.

„Wir sind nicht zusammen gekommen“, sagte Sportvorstand Martin Bader am Freitag. Nach übereinstimmenden Medienberichten lehnte der 59 Jahre alte Schweizer ein Vertragsangebot der Franken ab. Dies wurde aus dem Vereinsumfeld bereits bestätigt.

In Nürnberg reagiert man gelassen auf die Nachricht. „Wir arbeiten weiterhin an der bestmöglichen, nicht schnellstmöglichen Lösung für den 1. FC Nürnberg“, sagte Bader zur Trainersuche und betonte: „Dafür nehmen wir uns die nötige Zeit.“ Am Montag war Michael Wiesinger als Coach der Franken beurlaubt worden.

Nun gilt also Magath als Wunschkandidat, der zuletzt mit einem Comeback beim HSV, wenn auch nicht sofort, liebäugelte zuletzt. „Natürlich, eventuell, aber nicht im Moment“, so der 60-Jährige: „Der HSV liegt mir am Herzen. Aber bei diesem HSV sehe ich jetzt nicht, dass eine Person wirklich helfen könnte.“

Der FCN wollte mögliche Verhandlungen mit Meistertrainer Magath am Freitag weder kommentieren noch dementieren. Übernimmt Magath tatsächlich die Trainergeschicke in Nürnberg, müsste wohl auch Bader um seinen Job fürchten. „Quälix“ ist dafür bekannt, die sportliche Verantwortung an sich zu reißen - sowohl im Management als auch auf der Trainerbank. Ob ein Gespann Magath/Bader funktionieren würde, gilt deshalb als äußerst fraglich. Ein Engagement beim HSV wäre damit wohl auch bis aufs Weitere vom Tisch.

Bader ist sich der prekären sportlichen Situation seines Vereins bewusst. Um nicht noch tiefer in den Abstiegssumpf zu geraten, darf sich der Sportvorstand keinen Fehler bei der Trainerwahl erlauben. „Wenn der nächste Trainer nicht funktioniert, dann bekomme ich in die Fresse. Aber dafür werde ich bezahlt. Das halte ich nach zehn Jahren im Verein schon aus“, wird der 45-Jährige in der Bild zitiert.

Die Nürnberger möchten möglichst bis zum Wochenende den Nachfolger des beurlaubten Michael Wiesinger präsentieren. Kommenden Montag steht die Mitgliederversammlung an – spätestens dann wollen Bader und Schramm ihre Suche abgeschlossen haben. Ansonsten droht eine ungemütliche Veranstaltung im Messezentrum Nürnberg.