Zum Auftakt des 9. Spieltages gewinnt der FC Köln sein Auswärtsspiel bei Aalen mit 1:0. Energie Cottbus beendet den Höhenflug der Arminia Bielefeld. Aue beendet seine Talfahrt mit Sieg gegen den KSC.

Pokal-Überflieger 1. FC Köln kann auch im Fußball-Alltag jubeln. Zum Auftakt des 9. Spieltages gewann der Zweitligist aus dem Rheinland am Freitag beim VfR Aalen mit 1:0 (1:0) und setzte sich zumindest vorübergehend an die Tabellenspitze im Unterhaus. Nach zuletzt fünf Pflichtspielen ohne Dreier konnte Energie Cottbus beim 4:2 (2:0) gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld endlich wieder siegen. Auch Erzgebirge Aue beendete mit dem klaren 3:0 (2:0) gegen den Karlsruher SC seine Durststrecke.

Vor drei Tagen hatten die „Geißböcke“ mit dem Cup-Coup von Mainz für Aufsehen gesorgt, doch davon wollte FC-Coach Peter Stöger bei der Rückkehr in den Fußball-Alltag nichts mehr wissen. „Das ist Schnee von gestern.“ Kölns Höhenflug aber nicht: Von Beginn an dominierten die Rheinländer – und wurden belohnt. Wie gegen Bundesligist Mainz war Marcel Risse zur Stelle und traf (32. Minute).

In Halbzeit zwei verpasste es Köln nachzulegen. Am Ende stand aber für die ungeschlagenen Rheinländer der zweite Auswärtssieg – und die Tabellenführung. Allerdings reicht der SpVgg Greuther Fürth am Montag daheim gegen Dynamo Dresden schon ein Remis, um wieder ganz nach oben zu klettern. „Es ist eine sehr schöne Woche gewesen“, freute sich Kölns erneuter Matchwinner Risse im TV-Sender Sky. „Es ist gut, dass wir oben stehen. Da wollen wir uns in den nächsten Wochen auch festbeißen.“

Trainer-Debatte im Keim erstickt

Die schwarze Serie beendet, die Trainer-Debatte im Keim erstickt: In Cottbus atmen alle Protagonisten erst einmal kräftig durch. Nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg rang der FC Energie am Freitag den frechen Aufsteiger Arminia Bielfeld mit 4:2 (2:0) nieder und setzte sich ein Stück von der Abstiegszone ab. „Wir brauchten mal wieder ein Erfolgserlebnis, das war wichtig“, erklärte Torschütze Charles Takyi. Die Aufgeregtheit auch um seine Person habe ihn „zu denken gegeben“, bemerkte Trainer Rudi Bommer.

Zunächst zeigte ein verschossener Elfmeter die Verunsicherung bei Energie. Doch Stiven Rivic (32. Minute) und Marco Stiepermann (34.) schafften vor 7028 Zuschauern die Führung. Zwar glichen die Gäste durch Fabian Klos (56.) und Patrick Schönfeld (74.) nochmal aus. Doch der eingewechselte Takyi (77.) und ein Eigentor von Thomas Hübener (82.) sorgte für die Entscheidung. „Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht. Nach dem 2:2 haben wir uns alle ganz schön doof angeschaut“, sagte Verteidiger Julian Börner.

Mit dem dritten Saisonsieg und nun elf Punkten fand Cottbus Anschluss zum Mittelfeld. Der mutige Neuling Arminia, zuvor mit drei Liga-Siegen in Folge, kämpfte unverdrossen, bleibt aber bei 14 Zählern. Bommer setzte gegen Bielefeld auf die selbe Startelf wie bei der 0:3-Pokal-Niederlage nach Verlängerung in Hoffenheim. „Ich bin froh über die drei Punkte, der Sieg sollte uns wieder sicherer machen“, erklärte Ivica Banovic.

Von einer Trainerdebatte wollte Präsident Ulrich Lepsch ohnehin nichts wissen. „Wir telefonieren und sprechen oft miteinander, haben sehr viel Kontakt. Wir haben keine Trainerdiskussion“, sagte der Clubchef schon vor dem Spiel im Pay-TV-Sender Sky zum Verhältnis zu Coach Bommer: „Das ist eine unsinnige Diskussion.“ Der Druck habe nicht bei ihm gelegen, „sondern bei der Mannschaft“, betonte der Cheftrainer.

Von den beiden Pokal-Verlierern in der Woche hatte lange Zeit der Gast das bessere Rezept. Einen Kopfball von Johannes Rahn, der wie Patrick Schönfeld in die Startelf gerückt war, hielt der zuletzt etwas in die Kritik geratene Energie-Torwart Robert Almer (17.).

Banovic scheiterte dann vom Elfmeterpunkt am Bielefelder Schlussmann Patrick Platins (23.), bevor Stiepermann aufdrehte. Die Führung bereitete der Cottbuser Offensivmann vor, dann schoss er sehenswert zu seinem dritten Saisontreffer ein. „Er kann gut freie Räume suchen, ist gut im 1:1, sieht seine Mitspieler“, lobte der verletzte Energie-Kapitän Uwe Möhrle als Tribünengast seinen Kollegen.

Am Ende entschied die höhere Effektivität der Gastgeber die unterhaltsame Partie. „Der Kopf war wieder oben“, bemerkte Möhrle. „Nach dem 2:2 wurde es nochmal verdammt eng. Aber wie sich die Mannschaft da herausgeholt hat, darauf kann man aufbauen“, meinte Präsident Lepsch.

Aue punktet gegen den KSC

Erzgebirge Aue hat die Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga mit der bislang besten Saisonleistung gestoppt. Die Sachsen kamen am 9. Spieltag nach zuvor drei Niederlagen zu einem 3:0 (2:0) gegen den Karlsruher SC und verabschiedeten sich vorerst aus dem Tabellenkeller. Der Aufsteiger aus Baden verpasste durch die dritte Saisonpleite derweil den Sprung in die Spitzengruppe und hat wie Aue zwölf Punkte auf dem Konto. Guido Kocer (9.) sorgte bereits früh für die erlösende Führung der Veilchen, die durch den Treffer merklich an Selbstbewusstsein gewannen.

Jakub Sylvester erhöhte noch vor der Pause aus kurzer Distanz auf 2:0 (28.). Nach dem Seitenwechsel sorgte Rico Benatelli für die Vorentscheidung (50.). „Wir haben das gespielt, was wir spielen wollten, und das fast in perfekter Umsetzung“, sagte Aue-Trainer Falko Götz zufrieden. Karlsruhes Torhüter Dirk Orlishausen wollte das Spiel einfach nur „so schnell wie möglich abhaken“.

7050 Zuschauer in Aue sahen einen von Beginn an beherzten Auftritt ihrer Mannschaft. Beim Führungstreffer zeigten die Veilchen gar die zuletzt vermisste spielerische Klasse, als Kocer eine sehenswerte Kombination nervenstark abschloss. In der Folge beherrschte Aue weitgehend das Geschehen und baute die Führung folgerichtig aus. Nach einer Hereingabe von Fabian Müller landete der Ball vor den Füßen von Sylvester, der nur noch einzuschieben brauchte.

Auch im zweiten Durchgang blieb Aue die dominante Mannschaft und belohnte sich mit dem dritten Treffer. Ein Zusammenspiel mit Mike Könnecke schloss Benatelli erfolgreich ab. Im weiteren Spielverlauf ließen die Sachsen nichts mehr anbrennen und verbuchten so den dritten Saisonsieg. Beste Spieler bei Aue waren Benatelli und Müller, bei Karlsruhe gefielen Dominic Peitz und Reinhold Yabo.