Am Sonntag findet der 23. Volkslauf durch das Alstertal statt. Im kommenden Jahr wird es starke Konkurrenz geben.

Hamburg. Dass noch 300 Anmeldungen per Post eingehen würden, damit hatte Hans Schreckenberg nicht gerechnet. „Wir hatten die Online-Anmeldung eigentlich schon am Freitag geschlossen“, wundert sich der Sprecher des Lauftreffs Alstertal. Damit sind es nun also 2900 Teilnehmer, die am Sonntag den 23. Volkslauf durch das Alstertal in Angriff nehmen. Sogar aus Dänemark und Norwegen gingen Anmeldungen ein für den Halbmarathon, der den Abschluss des drei Läufe umfassenden Hella-Cups bildet. Schreckenberg glaubt den Grund zu kennen: „Unsere reizvolle wie anspruchsvolle Strecke hat sich eben herumgesprochen.“

Ob das reicht, damit Hamburgs letzter ehrenamtlich geführter Massenlauf auch künftig ausgebucht bleibt, ist fraglich. Denn 2014 bekommen die Alstertaler harte Konkurrenz. Dann soll am 20. September, nur eine Woche vor dem eigenen Termin, erstmals ein Straßen-Halbmarathon durch Wandsbek stattfinden. Ausrichter ist die Marathon Hamburg Veranstaltungs GmbH, die auch den Haspa-Marathon und den Köhlbrandbrückenlauf organisiert.

Deren Geschäftsführer Frank Thaleiser will mit dem „Hamburger Halbmarathon“ Marktlücken schließen: „Wir schaffen eine Möglichkeit, sich auf einen Herbstmarathon vorzubereiten. Und wir kompensieren, dass wir der Bitte des Bezirks, den Marathon durch Wandsbek zu führen, nicht entsprechen konnten.“ Der Lauf wird erst um 19 Uhr gestartet und es soll wie beim Marathon auch eine Staffel angeboten werden.

Innerhalb von acht Tagen würden zwei Halbmarathons in Hamburg stattfinden

2000 Teilnehmer wurden als Ziel ausgegeben. Das erscheint nicht vermessen, verfügt die Marathon GmbH doch über Mittel und Kontakte, den Lauf zu bewerben. Eine Konkurrenz zum Alstertal kann Thaleiser nicht erkennen: „Er ist ein Volkslauf über Feld- und Wanderwege, dessen Strecke nicht vermessen und somit nicht bestenlistentauglich ist. Das ist eine ganz andere Klientel als die, auf die wir abzielen.“ Im Übrigen sei die Stadt groß genug, um neben dem Hella-Halbmarathon im Juni einen zweiten großen Straßenlauf über 21,1 Kilometer zu verkraften.

Schreckenberg befürchtet dagegen einen Einschnitt: „Zwei Halbmarathons binnen acht Tagen mutet sich kaum jemand zu.“ Mit dem von den Behörden offerierten Alternativtermin 30. August hätte man kein Problem gehabt. Doch dagegen hat die Polizei laut Thaleiser Bedenken angemeldet, weil er mit dem Alstervergnügen kollidiert. Der 20. September habe sich dagegen angeboten, weil sich der Lauf dann ins Wandsbeker Oktoberfest einbetten ließe.

Die Alstertaler wollen sich damit nicht zufriedengeben. Schreckenberg: „Wir wollen prüfen, ob ein Interessenkonflikt zwischen Leichtathletik-Verband und Marathon GmbH vorliegt.“ Immerhin: Aus dem Gewinn des Haspa-Marathons fließt ein sechsstelliger Betrag in die Verbandskassen.