Verbandssportdirektor Julian Battmer freut sich über Zuwachs an Mitgliedern und Wettkämpfen

Hamburg. Sein Ziel, Tennis in Hamburg wieder zu einer Schwerpunktsportart zu machen, hatte Julian Battmer bei seinem Amtsantritt im Herbst 2012 klar umrissen. Die Zahlen, die die erste Bilanz des neuen Sportdirektors des Hamburger Tennisverbands (HTV) unterfüttern, haben allerdings auch Battmer überrascht. Die Anzahl der Mitglieder in den 98 Vereinen ist im Zeitraum Oktober 2012 bis September 2013 um gut 600 auf rund 33.800 angewachsen, während im Rest des Bundesgebiets eher rückläufige Bewegungen zu verzeichnen sind.

Noch eindrucksvoller ist der Zuwachs in der Turnierlandschaft. Gab es im Jahr 2012 rund 100 Wettkampfveranstaltungen in Hamburg, so kommt der HTV in diesem Jahr auf knapp 160 Turniere. „Das ist ein enormer Erfolg, über den wir uns sehr freuen“, sagt Battmer, 28. Dieser Zuwachs liegt in der Durchsetzung eines neuen Leistungsklassen-Systems begründet, das Hamburg im Mai als letzter der 18 deutschen Landesverbände eingeführt hat. Vergleichbar mit dem Handicap beim Golf wurden alle in Vereinen gemeldeten Spieler im Alter von zwölf Jahren aufwärts altersunabhängig, aber nach Geschlechtern getrennt in eine der 23 Leistungsklassen (LK) eingestuft. LK 1 sind Profis, die in der deutschen Rangliste von Position 500 aufwärts geführt werden. Bei LK 10 beginnt das Leistungssportniveau, LK 15 sind ambitionierte Hobbyspieler, LK 23 sind alle, die zum Spaß zum Racket greifen.

Um sich in der LK-Wertung zu verbessern, die in jedem Jahr zum 30. September neu ausgewertet wird, müssen die Spieler Punkte sammeln. 150 gibt es, wenn man einen Spieler schlägt, der zwei oder mehr LK besser gelistet ist, immerhin noch 30 bekommt man für einen Sieg gegen einen schwächer eingestuften Gegner. Diese Punkte werden bei Punktspielen mit dem Verein und vom Deutschen Tennis-Bund (DTB) organisierten Turnieren vergeben, aber auch bei speziellen, für alle DTB-Mitglieder offenen LK-Turnieren, an denen mindestens drei Vereine teilnehmen müssen. Gerade letztere, die flexible Eintagesformate mit zwei Matches an einem Tag ermöglichen, haben zu dem enormen Zuwachs an Veranstaltungen geführt. „Die Leute wollen spielen, sie sind richtig heiß darauf, sich zu vergleichen und zu verbessern“, sagt Battmer.

Der Vergleich mit Spielern aus dem gesamten DTB-Gebiet ist möglich, weil über das Internetportal mybigpoint.de alle leistungsrelevanten Daten jedes gemeldeten Vereinsmitglieds einsehbar sind. Die Mitgliedschaft bei mybigpoint ist kostenlos, für einen Monatsbeitrag von 3,90 Euro kann man sich ein Premiumprofil zulegen, das umfangreiche Informationen und Rabatte bietet.

Battmer verschweigt nicht, dass die Verlagerung ins Internet ältere Mitglieder zunächst abgeschreckt hat. „Vor allem Hobbyspieler haben sich am Wort Leistungsklasse gestoßen, weil sie keinen Leistungssport betreiben wollen. Aber nach und nach können wir unsere Mitglieder davon überzeugen, dass das neue System allen nutzt, weil die Transparenz der Leistungen ebenso zugenommen hat wie die Möglichkeit, Turniere zu spielen“, sagt er.