Hockeydamen des HTHC holen im Derby beim UHC überraschend ein 2:2 – Klipper macht Sorgen

Hamburg. Wer 70 Sekunden vor Spielende 2:1 führt und doch nicht mit drei Punkten vom Feld geht, der kann nicht glücklich sein? Das Gegenteil bewiesen am Sonnabendnachmittag die Bundesliga-Hockeydamen des Harvestehuder THC. Weil im Vorfeld des Stadtderbys beim bis dato unbesiegten Tabellenführer Uhlenhorster HC nur über die Höhe der Niederlage spekuliert worden war, war die Freude der Schwarz-Gelben nach dem 2:2 am Wesselblek riesig. „Wir sind alle überrascht, dass wir hier einen Punkt mitnehmen“, gab Trainer Christian „Büdi“ Blunck, der den beruflich verhinderten Chefcoach Max Dahmen vertrat, zu.

Mittelfeldspielerin Alina Fischer hatte am Freitagabend, nachdem sich die Herren von UHC und HTHC in einem atemberaubenden Spitzenspiel 3:3 getrennt hatten, noch gemutmaßt, „dass es morgen sicherlich nicht so spannend wird“. Grundsätzlich sollte sie Recht behalten, denn über weite Strecken der Partie waren die „Uhlen“ dermaßen überlegen, dass sich Spannung kaum einstellen konnte. Es fehlte dem Team des neuen Trainers Claas Henkel jedoch an Passgenauigkeit, der nötigen Konsequenz im Abschluss und der letzten Griffigkeit im Zweikampf, um die optischen Vorteile in Zählbares umzusetzen. „Das war alles zu ungenau, zu ungewollt“, klagte Henkel.

Dass es immerhin zu einem Zähler langte, weil Céline Wilde die durch Anna Mauelshagen (11.) und Johanna Voigt (54.) herausgeschossene HTHC-Führung per Strafecke ausglich (69.), war verdient, konnte beim UHC, der durch ein Eigentor in Führung gegangen war (6.), aber niemanden glücklich machen. „Ich bin richtig sauer, wir haben schwach gespielt und es mal wieder nicht geschafft, gegen einen destruktiven Gegner, der nur hinten drin stand, spielerische Lösungen zu finden“, zürnte Nationalspielerin Kristina Hillmann.

Trainer Henkel, dessen Team trotz des Unentschiedens die Tabellenspitze behauptete, wollte den ersten Punktverlust nicht überbewerten. „Es gibt fünf Teams in der Liga, die gegen uns nur hinten drin stehen, und da werden wir nicht jedes Spiel 5:0 gewinnen“, sagte er. Überheblichkeit sei kein Faktor gewesen, „eher hatten die Mädels zu viel Sorge, dass das Spiel schwer wird, und sind dadurch verkrampft.“

Für den HTHC, der in der vergangenen Saison nur knapp dem Abstieg entronnen war und sich in dieser Spielzeit athletisch und taktisch verbessert zeigt, hatte Henkel lobende Worte übrig. „Die haben es super gemacht, standen gut, haben gut gekontert und waren effektiv“, sagte er. Blunck konnte sich diesen Worten nur anschließen. „Natürlich haben wir destruktiv gespielt, aber nur mit einer Mauertaktik können wir gegen die Offensivstärke des UHC etwas ausrichten. Dass das geklappt hat, haben sich die Mädels verdient“, sagte er. Während der HTHC im Kampf um den Klassenerhalt einen nicht eingeplanten Punkt verbuchen konnte, sieht der Klipper THC schweren Zeiten entgegen. Das Team von Peter Krüger kam im zweiten Stadtderby des Sonnabends beim Club an der Alster mit 0:7 unter die Räder. Besonders die Torausbeute von zwei Treffern aus fünf Spielen gibt Anlass zur Sorge. Krüger wollte das Gesehene nicht kommentieren.